9 Ansätze für einen gelungenen Romantitel

9 Ansätze für einen gelungenen Romantitel 

Zu einem guten Roman gehört auch ein gelungener Titel. Doch wie lässt sich ein griffiger Romantitel finden? Hier sind 9 Ansätze!

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Beim Schreiben eines Romans dauert es seine Zeit, bis aus der zunächst abstrakten Romanidee eine konkrete Geschichte wird. Bis die Geschichte in eine Form gebracht ist, dass das Manuskript einem Verlag vorgelegt werden kann, vergeht noch einmal einige Zeit. Und als wäre es nicht schon Herausforderung genug, den Roman zu schreiben und durchzuhalten, bis das Romanprojekt tatsächlich abgeschlossen ist, braucht das Kind auch noch einen Namen.

Schließlich kann kein Roman vermarktet werden, wenn er keinen Titel hat. Gleichzeitig soll der Romantitel das Interesse des Lesers wecken und ihn dazu animieren, das Buch zu kaufen und zu lesen. Doch wie kommt der Autor zu einem guten Romantitel? Ein Patentrezept gibt es sicherlich nicht.

Hier sind aber zumindest neun Ansätze, die vielleicht den richtigen Denkanstoß
für einen gelungenen Romantitel liefern können:

1. Der Inhalt

Ein Ansatz für den Titel des Romans kann das Genre sein. Durch ein markantes Stichwort aus dem jeweiligen Themenbereich oder durch eine sehr kurze, aufs Wesentliche konzentrierte Zusammenfassung der Geschichte erhält der Leser direkt einen Hinweis darauf, worum es in dem Roman geht. Romantitel wie „Herzschmerz“ oder „Liebe mit Hindernissen“ beispielsweise zeigen dem Leser an, dass ihn ein Liebesroman erwartet. „Schreiende Schatten“ wiederum lässt auf einen Krimi oder einen Thriller hoffen.

 

2. Das Kernstück

Der Romantitel kann einen Gegenstand benennen, der eine entscheidende Rolle in der Geschichte spielt. Dabei kann dieser Gegenstand sowohl eine Sache als auch ein Ereignis, eine Figur oder ein Ort sein. „Der blaue Schal“, „Das Gewitter“ oder „Nachbars Katze“ sind Beispiele für einen solchen Romantitel.

 

3. Die Hauptfigur

Der Protagonist kann nicht nur die Hauptrolle in der Geschichte spielen, sondern auch den Titel für den Roman liefern. Dabei kann der Name für sich alleine stehen. Wird der Roman zu einer Serie ausgeweitet, kann der Name jeweils durch einen Zusatz ergänzt werden, um so die einzelnen Teile voneinander abzugrenzen. Ebenso ist möglich, anstelle des richtigen Namens den Spitznamen zu verwenden, den die Hauptfigur in der Geschichte hat.

 

4. Der Hauptkonflikt

Gibt es in der Geschichte einen zentralen Konflikt oder einen Dreh- und Angelpunkt, um den herum sich die ganze Geschichte aufbaut, kann dieser den Romantitel bilden. Dabei kann der Romantitel sehr konkret werden, beispielsweise in Form von „Das Telefonat“ oder „Die Mutprobe“. Möglich ist aber auch, den Titel so zu wählen, dass sich seine Bedeutung erst beim Lesen der Geschichte erschließt. Ein Beispiel dafür wäre „Das Flüstern der Blume“.

 

5. Der Schauplatz

Ebenso wie das Kernstück, die Hauptfigur oder der zentrale Konflikt kann auch der Schauplatz einen gelungenen Romantitel abgeben. „Das Haus am Ende der Straße“, „Die Parkbank“ oder „Mission München“ wären Beispiele für Romantitel mit Ortsangabe.

 

6. Eine Stimmung

Die Stimmung, die in der Geschichte herrscht, kann ein Ansatz für den Romantitel sein. Gleiches gilt für eine zentrale Emotion, die die Hauptfigur kennzeichnet oder die in einer Schüsselstelle der Geschichte von Bedeutung ist. „Nackte Angst“, „Im vorgehaltenen Spiegel“, „Hektik“ oder „Kleine Lüge – großes Drama“ könnte ein Romantitel in diesem Stil lauten.

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7. Ein Bild

Der Autor kann als Romantitel ein Bild wählen. Dieses Bild kann einen Schauplatz oder einen Gegenstand aus der Geschichte beschreiben, real oder im übertragenen Sinne. Daneben kann das Bild die Perspektive wiedergeben, aus der der Leser, der Erzähler oder die Hauptfigur die Geschichte erlebt. Der Autor kann aber auch eine Metapher verwenden, die als Sinnbild für sich steht und sich erst im Nachhinein erschließt. Eine weitere Möglichkeit ist, ein neues Wort zu kreieren, das sich aus zwei zentralen Begriffen der Geschichte zusammensetzt. Romantitel mit diesem Ansatz könnten beispielsweise „Lebensabend“, „Der lachende Winter“ oder „Juniwald“ heißen.

 

8. Eine Redensart

Geflügelte Wörter, gängige Redensarten und Sprichwörter bieten viel Potenzial für griffige Romantitel. Dabei kann ein Sprichwort in seiner Originalfassung beibehalten werden, beispielsweise „Der Klügere gibt nach“. Oder die Redewendung wird so abgewandelt, dass sie einen neuen Sinn bekommt, aber nach wie vor erkennbar bleibt, etwa „Der Klügere gibt nicht nach“.  

 

9. Ein Widerspruch

Werden zwei Dinge miteinander kombiniert, die sich widersprechen, entsteht ein spannender Kontrast, der Neugier hervorruft. Allerdings ist hier ein wenig Finderspitzengefühl gefragt. Denn ein solcher Romantitel kann schnell zu plump wirken oder Verwirrung stiften. Beispiele für widersprüchliche Romantitel wären etwa „Der rasante Stillstand“, „Weißes Blut“ oder „In der eiskalten Hölle“.

 

Ein Tipp zum Schluss:

Der Autor sollte sich den Titel für seinen Roman nicht erst dann überlegen, wenn sein Manuskript fertig ist, sondern schon bevor er mit dem Schreiben beginnt. Denn ein konkreter Titel macht es leichter, sich auf die Geschichte zu konzentrieren und sich zwischendurch nicht zu verzetteln. Zudem kann der Autor schon im Vorfeld über sein aktuelles Projekt erzählen und mögliche künftige Leser darauf aufmerksam machen. Es kann zwar sein, dass dem Autor später ein noch besserer Titel einfällt. Oder dass der Verlag den Titel ändert. Trotzdem wird sich der Autor leichter tun, wenn er von Anfang an mit einem Arbeitstitel zu Werke geht.

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Gerd Traube, studierter Germanist und Buchautor, geboren 1966, Michaela Lange, geboren 1978, Deutschlehrerin und Privatautorin, Canel Gülcan -Studentin Lehramt Deutsch/Germanistik, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier für Sie/euch alles Wissenswerte zum Thema Schreiben. Ob für Schule, Beruf, angehende Schriftsteller oder Redakteure, wir hoffen, dass unsere Übungen und Anleitungen Ihnen weiterhelfen.

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