Individuelle Reflexion Beispiel

Individuelle Reflexion Beispiel 

Eine individuelle Reflexion analysiert, überdenkt und bewertet ein zuvor behandeltes Thema. Der Verfasser setzt sich im Rahmen der Reflexion also noch einmal mit einem Thema auseinander, das er im Vorfeld bearbeitet hat, und vermittelt die Erkenntnisse, die er dabei ganz persönlich für sich gewonnen hat.

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Das Wichtigste auf einen Blick:

·         Eine individuelle Reflexion ist eine Art Nachbearbeitung von einem Thema, mit dem sich der Verfasser zuvor beschäftigt hat.

·         Die individuelle Reflexion ist keine Zusammenfassung oder neutrale Schilderung. Sie bringt vielmehr die persönlichen Erkenntnisse des Verfassers zum Ausdruck.

·         Die individuelle Reflexion gliedert sich in eine kurze Einführung, eine Analyse und eine Bewertung.

·         Die individuelle Reflexion wird in der Ich-Form und meist in der Vergangenheit geschrieben. 

 

Die Aufgabe einer individuellen Reflexion

Eine Reflexion kann die unterschiedlichsten Themen behandeln. Ein Buch oder ein Text sind genauso möglich wie ein Erlebnis, eine Arbeit, ein Projekt, ein Seminar oder eine Aufgabe. Das Thema hat der Verfasser bereits bearbeitet oder erlebt. In der Reflexion geht es nun darum, noch einmal über das Thema zu reflektieren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erkenntnisse, Erfahrungen und Schlüsse, die der Verfasser für sich persönlich zieht.

Die individuelle Reflexion beschreibt, hinterfragt, analysiert und bewertet das Ergebnis, zu dem die vorhergehende Bearbeitung des Themas geführt hat, aus der persönlichen Sicht des Verfassers. Es geht somit nicht darum, das Thema zusammenzufassen und wertneutral zu erklären. Stattdessen ist die individuelle Reflexion eine subjektive Auseinandersetzung und soll vermitteln, zu welchem ganz persönlichen Ergebnis der Verfasser mit Blick auf das behandelte Thema kommt.

 

Die Inhalte einer individuellen Reflexion

Bei der individuellen Reflexion gibt es keine starre Gliederung oder verbindliche Struktur, die unbedingt eingehalten werden muss. Zwar sollte die Reflexion übersichtlich strukturiert und logisch aufgebaut sein, damit der Leser die Gedankengänge des Verfassers nachvollziehen kann. Die genaue Anordnung hängt aber letztlich vom behandelten Thema ab. Insgesamt gliedert sich eine individuelle Reflexion dabei in drei Abschnitte:

1.       Einführung: Im ersten Abschnitt beschreibt der Verfasser das Thema. Er fasst die wichtigsten Punkte und Fakten kurz zusammen. Dabei kann die Einführung neutral gehalten sein. Genauso kann der Verfasser hier aber bereits erste eigene Einschätzungen einfließen lassen.

2.       Analyse: Im zweiten Abschnitt steht die Analyse im Mittelpunkt. Hier schildert der Autor, wie er die Bearbeitung des Themas erlebt hat, welche Erfahrungen er gemacht hat, welche Eindrücke er sammeln konnte, ob sich seine Erwartungen erfüllt haben und was ihm klar geworden ist, was er vorher so nicht wusste.

3.       Bewertung: Der dritte Abschnitt widmet sich der persönlichen Aus- und Bewertung. Der Verfasser führt aus, wie er das Thema einschätzt, was er positiv und was negativ beurteilt, welche Erkenntnisse er gewinnen konnte und welche Rückschlüsse er für sich daraus zieht. Der Verfasser kann sein ganz persönliches Fazit ziehen und sein Ergebnis auch weiterdenken, beispielsweise indem er erläutert, wie er sein Ergebnis in Zukunft nutzen wird. 

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Die einzelnen Abschnitte werden mit eigenen Überschriften versehen und können in sich noch einmal in Absätze mit Zwischenüberschriften aufgeteilt werden. Bei kürzeren Arbeiten reicht es aus, wenn der Verfasser ein Deckblatt erstellt, das den Titel der Reflexion, das Thema, mit dem sie sich beschäftigt, und den Namen des Verfassers enthält. Bei einer ausführlichen Arbeit ist es sinnvoll, zusätzlich ein Inhaltsverzeichnis zu erstellen, das die einzelnen Abschnitte und Absätze auflistet.  

 

Die formalen Vorgaben für eine individuelle Reflexion

Da die individuelle Reflexion eine persönliche Auswertung ist, die die eigenen Gedanken und Empfindungen wiedergibt, wird sie in der Ich-Form geschrieben. Als Zeitform bietet sich die Vergangenheit an, denn der Verfasser blickt ja auf das Thema zurück. Wenn es inhaltlich passt und die Ausführungen lebendiger und ausdrucksstärker wirken, kann der Verfasser seine Reflexion aber auch im Präsens (Gegenwart) formulieren.

 

Die individuelle Reflexion an einem Beispiel erklärt

In der individuellen Reflexion setzt sich der Verfasser mit einem Thema auseinander, mit dem er sich zuvor beschäftigt hat. Über dieses Thema denkt er noch einmal nach, um dann seine eigenen Erfahrungen zu schildern und seine persönlichen Schlüsse zu ziehen.

Damit das Ganze anschaulicher wird, hier ein konkretes Beispiel: Angenommen, der Verfasser hatte die Aufgabe, ein Referat zu halten. Zum Entstehungsprozess dieses Referats soll er nun eine individuelle Reflexion schreiben. Dann könnte seine Arbeit inhaltlich wie folgt aufgebaut sein:

 

Einführung

  • ·         Worum ging es in dem Referat?
  • ·         In welchem Rahmen wurde das Referat gehalten?
  • ·         Wie kam es zum Thema des Referats?

Ausführungen zum Umgang mit der Themenstellung des Referats

  • ·         Welchen Bezug habe/hatte ich zur Themenstellung?
  • ·         Wie habe ich mich dem Thema genähert?
  • ·         Sind Fragen aufgekommen, die ich nicht lösen konnte? Wie habe ich darauf reagiert?
  • ·         Musste ich Änderungen an den Fragestellungen vornehmen? 

Erläuterungen zu den Arbeitsschritten

  • ·         Haben sich meine ersten Ideen und Ansätze bewährt?
  • ·         Wo und warum musste ich neu planen?
  • ·         Was konnte ich dadurch, dass ich andere Sichtweisen eingenommen habe, lernen?

Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse

  • ·         Was ist mir jetzt klar, was ich vorher so nicht wusste?
  • ·         Welche Erkenntnisse konnte ich für mich ganz persönlich gewinnen?
  • ·         Welche Quellen haben sich als besonders hilfreich erwiesen und warum?

Beurteilung des Ergebnisses und Ausblick 

  • ·         Was würde ich beim nächsten Mal wieder genauso machen und warum?
  • ·         Was würde ich beim nächsten Mal anders machen und warum?
  • ·         Wie würde ich beim nächsten Mal versuchen, Fehler und Stolpersteine zu umgehen?
  • Welches Fazit ziehe ich mit Blick auf künftige Referate für mich?

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Gerd Traube, studierter Germanist und Buchautor, geboren 1966, Michaela Lange, geboren 1978, Deutschlehrerin und Privatautorin, Canel Gülcan -Studentin Lehramt Deutsch/Germanistik, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier für Sie/euch alles Wissenswerte zum Thema Schreiben. Ob für Schule, Beruf, angehende Schriftsteller oder Redakteure, wir hoffen, dass unsere Übungen und Anleitungen Ihnen weiterhelfen.

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