6 Tipps zum Start von Schreibarbeiten
Ob Online-Beitrag, Artikel für ein Magazin, Schularbeit, Bewerbung, Brief oder E-Mail: Manchmal will es einfach nicht so richtig klappen, einen Einstieg in den Text zu finden. Selbst wenn die Inhalte vorgegeben sind oder zumindest in groben Zügen schon feststehen, kommen die ersten Sätze irgendwie nicht aufs Papier. Wenn dann auch noch eine Abgabefrist immer näher rückt, steigt der Druck und die Blockade nimmt zu.
In solchen Situationen ist wichtig, sich auf ein paar simple Grundregeln zu besinnen. Hier sind sechs Tipps zum Start von Schreibarbeiten!:
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Inhalt
Die Fragestellung genau betrachten.
Jeder Text befasst sich mit einer bestimmten Fragestellung. Für das Erfassen dieser Fragestellung sollte sich der Autor genug Zeit nehmen. Denn die Frage beinhaltet die Antwort. Damit liefert sie dem Autor die Informationen, die er für seinen Text braucht.
Ist der Textinhalt vorgegeben, sollte der Autor die Überschrift und die Anmerkungen dazu also genau unter die Lupe nehmen. Er tut sich keinen Gefallen damit, wenn er diese Informationen nur schnell überfliegt.
Damit macht er sich die Schreibarbeit nur unnötig schwer. Verfasst der Autor frei seinen Text, sollte er die Fragestellung oder zentrale Aussage auf den Punkt gebracht formulieren und sich aufschreiben. Dadurch hat er einen Leitfaden für seinen Text, an dem er sich jederzeit orientieren kann.
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Die ungefähre Länge berücksichtigen.
Natürlich gibt es Schreibarbeiten, für die mit Blick auf die Länge keine Vorgaben existieren. Weit häufiger ist es aber so, dass der Umfang vorgegeben ist. Je nach Text kann das in Form der Anzahl an Seiten, Zeilen, Wörtern oder Zeichen erfolgen.
Gibt es eine Vorgabe, sollte sich der Autor daran halten. Denn zum einen macht es keinen guten Eindruck, wenn sich der Autor über Anweisungen einfach hinwegsetzt. Zum anderen riskiert er, dass sein Text entweder gleich wieder aussortiert oder abgeändert wird. Im ersten Fall war die ganze Arbeit umsonst, im zweiten Fall kann der Text an Aussagekraft verlieren.
Übrigens: Ist eine bestimmte Wortzahl vorgegeben, enthält sie in aller Regel eine Toleranz von zehn Prozent. Soll der Text zum Beispiel 500 Wörter umfassen, geht alles zwischen 450 und 550 Wörtern in Ordnung.
Ist die Vorgabe hingegen ungefähr gehalten, also zum Beispiel 600-700 Wörter, gilt, dass der Autor einen Text mit mindestens 600 und höchstens 700 Wörtern abliefern sollte. In diesem Fall hat er nämlich schon recht viel Spielraum.
Die Vorgaben zur Textlänge sollte der Autor von Anfang bei seiner Schreibarbeit berücksichtigen. Denn wenn er weiß, dass er sich recht kurz fassen muss, macht es wenig Sinn, sich eine lange Liste an Argumenten, Beispielen und Details zu überlegen. Sie würde er in dem kurzen Text ohnehin nicht unterbringen.
Andersherum kann und muss der Autor ausführlicher schreiben, wenn ein langer Text gefragt ist. Und dabei sind aussagekräftige Inhalte wichtig. Künstlich aufgeblähte Passagen mit lauter leeren Worthülsen, nur um auf die Wortzahl zu kommen, werfen kein gutes Licht auf den Autor.
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Die Wortwahl und den Schreibstil an die Zielgruppe anpassen.
Weiß der Autor, was er schreiben will und wie lang sein Text ungefähr werden soll, sollte er sich als nächstes Gedanken über seine Zielgruppe machen. Richtet sich der Text an eine einzelne Person, eine bestimmte Lesergruppe oder die breite Masse?
Muss eine bestimmte Form eingehalten werden? Ist ein sachlicher und gehobener Stil notwendig oder darf es auch eine etwas lockerere Umgangssprache sein?
Erst wenn der Autor solche Fragen geklärt hat, kann er mit dem Schreiben beginnen. Manchmal weiß der Autor zwar nicht, wer seinen Text lesen wird. Trotzdem sollte er eine ungefähre Vorstellung von seinem Zielpublikum haben. Andernfalls wird es schwer, den richtigen Ton zu treffen.
Im Zweifel ist es in solchen Fällen besser, etwas formeller zu bleiben und sich gewählter auszudrücken. Übertreiben sollte es der Autor aber nicht. Denn hochgestochene Formulierungen oder eine Aneinanderreihung von Fachbegriffen und Fremdwörtern sind schnell zuviel des Guten.
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Dem Text eine klare Struktur geben.
Ein Text wird erst dann stimmig und in sich schlüssig, wenn er ordentlich strukturiert ist. Bei den meisten Aufsätzen bildet die Aufteilung in Einleitung, Hauptteil und Schlussteil das Grundgerüst.
Je nach Text kann es zwar Besonderheiten geben. So wird ein Zeitungsartikel zum Beispiel anders geschrieben als eine Stellungnahme. Trotzdem ist die grundlegende Einteilung ein guter Anfang.
Beim Schreiben selbst sollte der Autor dann auf Synonyme setzen. Denn nichts ist langweiliger, als ständig die gleichen Begriffe und Formulierungen zu lesen. Außerdem sollte er den Leser mit aussagekräftigen Verbindungswörtern durch den Text leiten. Absätze und eventuell Zwischenüberschriften wiederum schaffen eine lesefreundliche Struktur.
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Gute Beispiele finden.
Um Argumente zu untermauern und Aussagen zu veranschaulichen, sind passende Beispiele ein wichtiges Instrument. Dabei darf der Autor ruhig persönliche Erfahrungen mit einfließen lassen.
Dadurch werden die Beispiele nämlich oft griffiger als irgendwelche oft bemühten Standard-Bilder.
Andererseits muss der Autor nicht krampfhaft nach originellen Beispielen suchen. Wenn ihm partout nichts Passendes einfällt, kann er es bei einer Erklärung belassen. Es wirkt nicht authentisch, wenn der Autor auf Teufel heraus etwas konstruiert. Und im Zweifel ist ein starkes Beispiel besser als drei mittelmäßige.
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Mit Überzeugung schreiben.
Wichtig ist, dass der Autor die richtige Einstellung zu seinem Text entwickelt. Wenn er selbst nicht davon überzeugt ist, was er da schreibt, werden es ihm auch die Leser nicht abnehmen.
Der Autor sollte zwar nie besserwisserisch auftreten und den Lesern seine Meinung als die einzig Richtige aufzwingen. Aber er muss vermitteln, dass er hinter seinen Aussagen steht.
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