Ein Konzept schreiben – Infos & Tipps

Ein Konzept schreiben – Infos & Tipps

Für Konzepte gilt grundsätzlich die Regel des nutzenorientierten Schreibens. Das bedeutet, dass in einem Konzept das stehen sollte, was notwendig ist, um einen Sachverhalt zu erfassen oder eine Entscheidung dafür oder dagegen treffen zu können. Doch was heißt das für die Praxis? Wie sollte ein Konzept geschrieben werden, damit es aussagekräftig, überzeugend und gleichzeitig verständlich ist?

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Ein Konzept schreiben - Infos & Tipps

Wir haben Infos und Tipps!:

Auf die Zielgruppe konzentrieren

Wenn wir ein Konzept ausformulieren, ob für uns selbst oder für Dritte, gewinnen wir Klarheit und können unsere Argumentation besser prüfen. Es fällt auf, wenn sich die Gedankengänge doch nicht so logisch entwickeln oder die Argumentation irgendwo stockt.

Schreiben wir ein Konzept für Dritte, zum Beispiel die Entscheider im eigenen Unternehmen, einen Geschäftspartner oder einen Auftraggeber, müssen wir in unseren Ausführungen auch die Interessen und den Nutzen für die Zielgruppe berücksichtigen.

Denn weil wir die Zustimmung der Entscheider brauchen, müssen wir ihnen das Konzept schmackhaft machen. Wir müssen ihnen das Konzept verkaufen.

Das gelingt, wenn wir das Problem und die Lösungsvorschläge aus der Perspektive der Zielgruppe darstellen und die Argumentation an ihren Zielen ausrichten.

Es geht letztlich darum, aufzuzeigen, wie und warum der Entscheider von genau diesem Konzept profitiert:

Der Fokus sollte auf den Argumenten liegen, die für die eigene Lösung sprechen. Wichtig dabei ist, an den Zielen und Budgetvorhaben aus dem ursprünglichen Briefing anzuknüpfen.

Das Konzept sollte schlüssig erläutern, was dafür spricht, dass sowohl das Hauptziel als auch Nebenziele sicher erreicht werden.

Die Definition der Ziele sollte die Wünsche und Aspekte aufgreifen, die für den Entscheider besonders wichtig sind.

Das Konzept mit W-Fragen gliedern

Die Chance, dass sich das eigene Konzept erfolgreich durchsetzt, ist umso größer, je besser die Begründungen sind und je genauer wir unsere Aussagen mit handfesten Daten belegen können. Ein probates Mittel an dieser Stelle sind W-Fragen, die wir im Konzept auch gleich als Zwischenüberschriften nutzen können.

Ein Beispiel: Angenommen, das Konzept bezieht sich auf eine neue Stelle. Dann könnte das Konzept mit diesen W-Fragen gegliedert sein:

  • Warum brauchen wir die Stelle XY?
  • Welche Aufgaben umfasst die Stelle?
  • Wie wird die Stelle in die Organisation eingebunden?
  • Welches Budget ist notwendig?

Eine andere Möglichkeit ist, die W-Fragen als Grundlage zu nehmen und das Konzept daran orientiert in Abschnitte zu gliedern:

  • Aktuelle Personalsituation
  • Diese neuen Aufgaben erfordern eine neue Stelle
  • Stellenbeschreibung mit Aufgabenprofil
  • Organisatorische Einbindung und Budgetplanung
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Überschriften in Form von W-Fragen wirken greifbarer und ziehen den Leser eher in das Thema hinein.

Welche Variante es wird, richtet sich aber nach der Unternehmenskultur und den Vorlieben der Entscheider. Manchmal kommt die zweite Version besser an, weil sie technokratischer und dadurch seriöser erscheint.

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Eine Sprache für die Leser:innen verwenden

Verfehlt das Konzept die Sprache der Leser:innen, wird es für sie nur schwer verständlich. Ein typischer Fehler ist, in umständliches Behördendeutsch zu verfallen.

Dazu neigen wir, wenn wir komplexe Sachverhalte schriftlich darstellen sollen. Behördendeutsch kennzeichnet sich durch lange, verschachtelte Sätze mit vielen Substantiven und Passivkonstruktionen.

Ein solcher Schreibstil macht es schwer, sich einen Überblick zu verschaffen und die Inhalte schnell zu erfassen. Doch genau das will der Entscheider, wenn er ein Konzept liest.

Aus diesem Grund sollte ein Konzept in einer einfachen und klaren Sprache formuliert sein.

Kurze Sätze in einem aktiven Stil bringen den Sachverhalt auf den Punkt. Grundsätzlich sollten die Leser:innen einen Satz nie zweimal lesen müssen, um ihn überhaupt zu verstehen.

Ein zweiter Stolperstein ist Fachsprache. Auf jedem Gebiet gibt es Fachausdrücke und Abkürzungen. Wer mit dem Thema vertraut ist, kann den Fachjargon natürlich einordnen.

Richtet sich das Konzept an Experten, spricht nichts dagegen, fachsprachlich zu formulieren. Denn Experten brauchen keine Erklärungen, um mit den Begrifflichkeiten etwas anfangen zu können.

Anders sieht es aber aus, wenn das Konzept für eine Zielgruppe gedacht ist, die kein Expertenwissen mitbringt. Es kann sogar uns selbst passieren, dass wir zwar keine Profis für das Konzeptthema sind, aber zu Fachsprache neigen, weil wir uns sehr intensiv mit dem Thema befasst haben.

Allerdings werden normale Leser:innen die Formulierungen nicht verstehen. Deshalb sollten wir in diesem Fall versuchen, Fachausdrücke und Abkürzungen wegzulassen.

Ist das nicht möglich, weil bestimmte Begriffe unumgänglich sind, müssen diese kurz erklärt werden. Das kann direkt bei ihrer ersten Nennung im Text, durch eine kleine Infobox oder mittels Fußnote erfolgen.

Zusätzlich dazu kann es am Ende des Konzepts ein Glossar geben. Dieses macht aber nur dann Sinn, wenn tatsächlich mehrere Fachbegriffe vorkommen, die unverzichtbar sind.

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Gerd Traube, studierter Germanist und Buchautor, geboren 1966, Michaela Lange, geboren 1978, Deutschlehrerin und Privatautorin, Canel Gülcan -Studentin Lehramt Deutsch/Germanistik, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier für Sie/euch alles Wissenswerte zum Thema Schreiben. Ob für Schule, Beruf, angehende Schriftsteller oder Redakteure, wir hoffen, dass unsere Übungen und Anleitungen Ihnen weiterhelfen.

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