Steckbrief schreiben
Ursprünglich war ein Steckbrief ein Ladebrief von einem Femegericht an einen Angeklagten und wurde in den Torriegel gesteckt. Später wandelte sich die Bedeutung des Steckbriefs von einem Ladebrief zu einem Haftbefehl, denn derjenige, der einen Steckbrief erhielt, wurde in aller Regel danach ins Gefängnis gesteckt.
Persohnenfahndung
In ähnlicher Bedeutung wird der Steckbrief im Rahmen der öffentlichen Personenfahndung auch heute noch verwendet. Das bedeutet, bei einem Steckbrief handelt es sich um ein öffentliches Ersuchen, eine Person, die flüchtig ist oder sich versteckt hält, festzunehmen und an die jeweilige Behörde zu übergeben.
Inhaltlich beschreibt ein solcher Steckbrief die gesuchte Person sowie den Sachverhalt möglichst genau und benennt die Tat. Sofern ein Foto vorhanden ist, wird auch dieses in den Steckbrief integriert. Erlassen werden kann ein Steckbrief von einem Richter und von der Staatsanwaltschaft.
Angaben zu einer Person
Neben dieser klassischen Bedeutung wird der Begriff Steckbrief aber auch im übertragenen Sinne verwendet. In diesem Fall handelt es sich bei einem Steckbrief um eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Daten und Angaben zu einer Person, einem Gegenstand oder einem Thema, meist in Form einer tabellenartigen Auflistung.
Typischerweise wird ein solcher Steckbrief verwendet, um eine Person vorzustellen. So wird mit Steckbriefen beispielsweise in Kindertagesstätten und Kindergärten gearbeitet, um den Eltern einen kurzen Überblick über die Erzieher und Erzieherinnen zu vermitteln. Daneben finden sich solche Steckbriefe beispielsweise auf Internetseiten, wo die Nutzer im Zuge der Anmeldung einen kurzes Profil mit ihren wichtigsten Angaben anlegen. Steckbriefe finden sich zudem häufig als eine Art Kurzportrait von berühmten Personen.
Anleitung und Angaben um einen Steckbrief zu schreiben
Wer nun einen Steckbrief schreiben möchte, muss sich dafür an keine bestimmte Anleitung oder an feste Vorgaben handeln, sondern kann prinzipiell selbst entscheiden, welche Informationen er über sich preisgeben möchte und welche nicht. Es gibt zwar einige typische Elemente, die die meisten Steckbriefe enthalten, aber verpflichtende Angaben gibt es im Regelfall nicht.
Die einzelnen Angaben in einem Steckbrief werden außerdem meist auch nicht in Sätzen formuliert, sondern lediglich als Stichworte dargestellt:
Zu den typischen Elementen in einem Steckbrief gehören der Name, die Geburtsdaten, der Familienstand, der Beruf und der berufliche Werdegang sowie die Hobbys und die Interessen. Je nach Verwendungszweck des Steckbriefs können dann noch weitere Elemente enthalten sein, beispielsweise der Spitzname, Größe und Statur, Haar- und Augenfarbe, der größte Wunsch, das Lebensmotto oder besondere Merkmale.
Zudem wird häufig angegeben, was die Person besonders mag und was sie überhaupt nicht mag. Daneben werden Steckbriefe häufig genannt, wenn es um Tipps für das Lernen geht. So können Steckbriefe, die die wichtigsten Daten und Informationen zu einem Sachverhalt zusammenfassen, auf Karteikarten geschrieben und auf diese Weise leicht gelernt und wiederholt werden.
Solche Steckbriefe bieten sich beispielsweise für das Fach Biologie an, wo die Steckbriefe Angaben zu Tieren und Pflanzen, deren Vorkommen und deren besondere Merkmale und Eigenschaften erfassen können.
Steckbriefe und kreatives Schreiben
In ähnlicher Form werden Steckbriefe auch als Hilfsmittel im Zusammenhang mit dem kreativen Schreiben verwendet. So kann ein Autor einen Steckbrief schreiben, in dem er die wichtigsten Merkmale und Eigenschaften der Figuren festlegt, die in seiner Geschichte vorkommen.
In diesem Zusammenhang wird der Steckbrief häufig als Charaktersteckbrief oder auch als Charaktersheet bezeichnet. In einem solchen Steckbrief hält der Autor dann meist sowohl äußerliche Merkmale als auch Charaktereigenschaften fest und somit alle Informationen, die für die Geschichte von Bedeutung sind.
Beim späteren Schreiben der Geschichte müssen zwar nicht alle Details verarbeitet werden und der Autor kann die einzelnen Merkmale jederzeit auch noch abändern, wenn sie doch nicht so gut in die Geschichte passen.
Als Orientierungshilfe ist ein solcher Steckbrief aber überaus hilfreich, vor allem wenn mehrere Figuren in der Geschichte vorkommen und damit die Gefahr besteht, dass der Autor den Überblick verliert oder einzelne Details verwechselt.
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