Tipps – um das kreative Schreiben zu lernen

Die wichtigsten Tipps, um das kreative Schreiben zu lernen

Strenggenommen ist der Begriff Kreatives Schreiben etwas irreführend, denn beim kreativen Schreiben kommt es keineswegs nur auf Kreativität und Phantasie an. Eine Portion Talent ist zwar zweifelsohne sehr hilfreich, das Schreiben selbst ist aber größtenteils ein Handwerk, das entsprechend handwerkliches Können voraussetzt. Anders ausgedrückt bedeutet das, dass es nicht ausreicht, nur gute Ideen zu haben.

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Die schönsten Geschichten bringen letztlich nicht viel, wenn sie der Autor nicht zu Papier bringen kann und es ihm nicht gelingt, seine Geschichten so zu erzählen, dass sie auch die Leser fesseln. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass eigentlich jeder lernen kann, kreativ zu schreiben.

Um an seinem Stil zu arbeiten, gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. So gibt es unzählige Ratgeber und auch das Angebot an Kursen und Seminaren ist sehr vielfältig. Hinzu kommen Erfahrung und Übung, denn alle Theorie möchte auch umgesetzt und trainiert werden. Zudem gibt einige Grundregeln, auf die sich das gesamte Schreibhandwerk stützt. Hier die wichtigsten Punkte und Tipps, auf die es ankommt, wenn es darum geht, das kreative Schreiben zu lernen.

Das Exposé

ist ein kurzer Text, der das Werk auf höchstens einer DIN A4-Seite beschreibt. Im Unterschied zu einer Zusammenfassung enthält ein Exposé aber alle die Angaben, die notwendig sind, um sich ein umfassendes Bild machen zu können. Neben den wesentlichen Textinhalten gibt das Exposé somit auch wieder, welche Absichten der Autor verfolgt, weshalb er sein Werk überhaupt und gerade zu diesem Zeitpunkt geschrieben hat und welche Zielgruppe er mit seinem Werk erreichen möchte.

Nun wird sich so mancher vielleicht fragen, wofür er ein Exposé benötigt und weshalb es sinnvoll ist, zu jedem Werk ein Exposé anzufertigen. Ein Exposé ist vor allem dann unumgänglich, wenn das Werk einem Verlag vorgestellt werden soll.

Üblicherweise reichen Autoren nämlich ihr Exposé und eine kurze Leseprobe aus dem Manuskript ein und nur wenn das Exposé den Lektor überzeugt, wird er sich näher mit dem eigentlichen Text beschäftigen. Das Exposé ist aber auch dann hilfreich, wenn es darum geht, das kreative Schreiben zu lernen. Für den Autor ist es nämlich zum einen eine Art Orientierungshilfe, die immer wieder ins Gedächtnis ruft, was der Autor eigentlich für wen schreiben wollte.

Zum anderen kann der Autor nach Fertigstellung des Werkes überprüfen, ob sein Werk tatsächlich der Grundidee entspricht. Außerdem kann der Autor mit einiger zeitlicher Distanz abgleichen, wie er seine Ideen damals umgesetzt hat und wo es möglicherweise verbesserungswürdige Punkte gibt.

Der Plot

ist das Grundgerüst der Geschichte und gibt den Handlungsrahmen vor. Kein Autor erzählt strenggenommen neue Geschichten. Stattdessen greift er auf alte, bewährte Muster zurück, die er dann aber in einer neuen, seiner Phantasie entsprungenen Gestalt präsentiert.

Um den Überblick nicht zu verlieren, wird vorab der Plot erstellt, also das Modell, das die Geschichte gliedert. Gleichzeitig entsteht so auch die Struktur der Geschichte. Nur in Ausnahmefällen wird es gelingen, eine in sich stimmige Geschichte zu schreiben, ohne vorher festgelegt zu haben, aus welchen Abschnitten sich die Geschichte zusammensetzt.

Als Richtlinie hier gilt, dass immer dann ein neuer Abschnitt folgt, wenn neue Aspekte, neue Konflikte oder auch neue Figuren auftreten. Ähnlich wie die Absätze in einem Brief sollten somit auch die einzelnen Abschnitte einer Geschichte in sich abgeschlossene Kapitel sein, an deren Ende eine bestimmte Handlung oder Situation zum Abschluss kommt.

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Die Hauptfigur

einer Geschichte wird im Fachjargon als Protagonist oder Protagonistin bezeichnet. Damit eine Geschichte lebendig und interessant wird, braucht die Hauptfigur jedoch Gegenspieler.

Dabei kann es sich bei den Gegenspielern sowohl um andere Personen oder Lebewesen als auch um Abstraktes wie Situationen, Konflikte oder Charakterzüge handeln.

Der erste Satz

einer Geschichte ist einer der wichtigsten Sätze überhaupt, denn er entscheidet darüber, ob die Geschichte gelesen wird oder ob nicht. Ist schon der Einstieg in die Geschichte langweilig, langatmig oder zu kompliziert, sinkt das Interesse an der gesamten Geschichte deutlich.

Wichtig ist also, den Anfang so zu formulieren, dass er geheimnisvoll und spannend wirkt. Dies kann gelingen, wenn der erste Satz eine Andeutung enthält, die den Leser unterhält oder sein Interesse weckt.

Genauso kann die Geschichte aber auch mit einer Frage beginnen. In diesem Fall ist aber wichtig, dass diese Frage im Laufe des Werkes auch tatsächlich beantwortet wird.

Der Spannungsbogen

ist eines der Schlüsselelemente einer Geschichte. Er sorgt dafür, dass sich die Spannung allmählich steigert, bis sie schließlich ihren Höhepunkt erreicht. Ein typischer Fehler, den Anfänger immer wieder machen, ist, dass sie den Spannungsbogen zu früh abbrechen lassen. Dies passiert dann, wenn die spannendste Situation oder die wesentliche Schlüsselszene zu früh genannt wird.

Wenn der Leser schon nach der halben Lektüre weiß, wie die Geschichte endet wird, wird er die Geschichte vermutlich nicht mehr interessiert bis zum Ende lesen wollen. Ein wertvolles Hilfsmittel, um die Spannung zu erhalten und zu steigern, sind Konflikte. Dabei muss es sich bei Konflikten aber nicht immer nur um Streitigkeiten oder Auseinandersetzungen mit anderen Personen handeln, denn auch innere Konflikte und Abstraktes können den Spannungsbogen aufbauen und aufrecht erhalten.

Beim Schreiben ist dabei sinnvoll, die Geschichte um einen Konflikt herum aufzubauen, indem zuerst die Situation vor dem Konflikt, dann der Konflikt selbst und zum Schluss das Auflösen des Konflikts beschrieben wird. Zudem kann ein gelöster Konflikt natürlich einen neuen Konflikt auslösen.

Der Schlusssatz

beendet die Geschichte und ist gleichzeitig auch die Verabschiedung des Autors von seinen Lesern. Ob der Schlusssatz eine Art Resümee zieht oder eine Frage aufwirft, bleibt letztlich dem Geschmack des Autors überlasen.

Zu bedenken gilt aber, dass der letzte Satz meist im Gedächtnis der Leser bleibt und insofern eine Einladung sein kann, auch die folgenden Geschichten des Autors zu lesen.

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Gerd Traube, studierter Germanist und Buchautor, geboren 1966, Michaela Lange, geboren 1978, Deutschlehrerin und Privatautorin, Canel Gülcan -Studentin Lehramt Deutsch/Germanistik, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier für Sie/euch alles Wissenswerte zum Thema Schreiben. Ob für Schule, Beruf, angehende Schriftsteller oder Redakteure, wir hoffen, dass unsere Übungen und Anleitungen Ihnen weiterhelfen.

Ein Gedanke zu „Tipps – um das kreative Schreiben zu lernen“

  1. Hallo,
    ich bin von diesem Blog sehr begeistert und habe ihn mit meiner Website und meiner Facebook-Seite verlinkt. Wenn es nicht gewünscht wird geben Sie mir bitte kurz bescheid.

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