Hilfreiche Tipps zum richtigen Umgang mit Schreibtechniken
Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen Schreibtechniken. Teils beziehen sich die Schreibtechniken auf die Grammatik und die Rechtschreibung, teils geht es bei den Schreibtechniken um die Sprache und den Stil und teils kümmern sich die Schreibtechniken um das Schreiben als solches, beispielsweise im Hinblick auf das Finden von Ideen oder die Umsetzung bestimmter Textarten.
Ein Autor sollte die Schreibtechniken beherrschen, denn immerhin sind sie ein nicht unwichtiger Teil seines Handwerkzeugs. Aber es kommt gar nicht so selten vor, dass Schreibübungen letztlich mehr verunsichern, als dass sie helfen. Hier daher einige hilfreiche Tipps zum richtigen Umgang mit Schreibtechniken.
Inhalt
Ein Gespür für Schreibtechniken entwickeln.
Vor allem Autoren, die noch nicht allzu viel Erfahrung haben oder sich gerade intensiver mit dem Schreiben beschäftigen, versuchen häufig, die in den Übungen beschriebenen Techniken präzise umzusetzen. Geht es in einer Schreibübung beispielsweise darum, eine möglichst korrekte Sprache zu trainieren, entstehen als Ergebnis mitunter solche Sätze: “Mit großer Vorfreude und einer gehörigen Portion Herzklopfen sah Lisa dem baldigen Zusammentreffen mit Peter, einem alten Schulfreund aus Kindertagen, entgegen.”
Rein handwerklich-technisch gesehen ist die Schreibübung in diesem Beispiel zwar einwandfrei umgesetzt, aber trotzdem klingt der Satz umständlich, hölzern und irgendwie holprig. Dies liegt daran, dass der Beispielsatz eine andere Regel missachtet, nämlich die sogenannte KISS-Regel.
Das Kürzel KISS steht für Keep It Short and Simple und die Regel besagt nichts anderes, als dass Aussagen schlicht und möglichst auf den Punkt gebracht formuliert werden sollten. Bei Anwendung der KISS-Regel könnte der Beispielsatz einfach nur “Lisa freute sich auf das Treffen mit Peter.” heißen.
Dadurch wäre der Satz bei gleicher Kernaussage einfach und verständlich formuliert. Bei Schreibtechniken kommt es also nicht nur darauf an, sie überhaupt anzuwenden, sondern entscheidend ist, sie richtig und an der passenden Stelle einzusetzen.
Schreibtechniken richtig üben.
Ein Autor kann Schreibtechniken vergleichsweise gut trainieren und sich aneignen, denn die Regeln sind üblicherweise kurz und schlicht. Trotzdem ist wichtig, die Übungseinheiten sinnvoll zu gestalten. So hat es sich in der Praxis bewährt, sich anfangs eher kurz und mit längeren Pausen dazwischen mit der jeweiligen Schreibtechnik zu beschäftigen, beispielsweise jeden dritten Tag 15 Minuten lang.
Beherrscht der Autor die Grundlagen der Schreibtechnik und hat er ein Gefühl dafür entwickelt, wann und wie sie angewendet wird, kann eine intensivere Trainingsphase folgen. Sitzt die Schreibtechnik schließlich sicher, ist es ratsam, das Wissen und Können hin und wieder mit kleinen Übungen aufzufrischen. Durch einen solchen Übungsaufbau lernt der Autor eine Schreibtechnik sicher und zuverlässig.
Gleichzeitig umgeht er die Gefahr, dass alle seine Texte, die er während der Übungsphase schreibt, von der Schreibtechnik geprägt sind, mit der er sich gerade intensiv auseinandersetzt.
Beim Schreiben nicht an Schreibtechniken denken.
Das Erlernen und Üben von Schreibtechniken ist ein Teil dessen, was beispielsweise die klassische Philosophie Analytik nennt. Die Analytik beschreibt systematisch die einzelnen Elemente, in diesem Fall also die Schreibtechniken als solches. Nun reicht es aber nicht aus, wenn ein Autor Schreibtechniken lediglich kennt und beherrscht, denn nur weil ein Autor sinnvolle Sätze bilden kann, kann er noch lange kein interessantes Sachbuch schreiben.
An dieser Stelle kommt dann die Dialektik ins Spiel, die sich damit befasst, wie die einzelnen Elemente in der Praxis angewendet werden. Den richtigen Umgang mit Schreibtechniken zu üben, ist also genauso wichtig, wie das Erlernen der eigentlichen Schreibtechniken. Das letztendliche Ziel beim Üben ist aber ein anderes. Das Wissen, welche Schreibtechniken wann in welcher Form eingesetzt werden, bildet lediglich die Basis. Unter Strich geht es aber darum, eine Art Routine zu erreichen, durch die die Schreibtechniken automatisch und wie selbstverständlich in das Schreiben einfließen.
Für die Praxis bedeutet das, dass sich der Autor beim Schreiben tatsächlich nur auf das Schreiben und auf seinen Text konzentrieren und eben nicht an irgendwelche Schreibtechniken denken sollte. Diese wendet er mit ausreichender Übung und Erfahrung irgendwann ganz von selbst an.
Unproduktive Schreibphasen für Übungseinheiten nutzen.
Jeder Autor kennt Phasen, in denen ihm die richtigen Ideen fehlen oder in denen er zwar Ideen hat, ihm die richtigen Worte aber irgendwie einfach nicht einfallen wollen.
In solchen Phasen macht es wenig Sinn, krampfhaft zu versuchen, irgendetwas zu Papier zu bringen. In den meisten Fällen wird der Autor seine Schreibversuche nämlich früher oder später frustriert abbrechen. Besser ist es, solche Phasen für das Üben von Schreibtechniken zu nutzen. Allein schon die intensive Beschäftigung mit Sprache und Technik kann neue Impulse geben, auf jeden Fall werden unproduktive Phasen aber auf diese Weise sinnvoll ausgenutzt.
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