Wie viel verdient ein Autor eigentlich an einem Buch? 4. Teil

Wie viel verdient ein Autor eigentlich an einem Buch? 4. Teil

Ein Dasein als Autor klingt für viele verlockend. Noch schöner ist die Vorstellung, durch Buchhandlungen zu schlendern und dort seine eigenen Bücher in den Regalen zu sehen. Doch in diesem Zusammenhang taucht regelmäßig eine Frage auf, die Nachwuchs-Autoren genauso interessiert wie Leser, nämlich: “Wie viel verdient ein Autor eigentlich an einem Buch?”

Anzeige

Wie viel verdient ein Autor eigentlich an einem Buch 4. Teil

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Denn es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Honorar des Autors beeinflussen. Dazu gehört zunächst, ob das Buch als Taschenbuch, als gebundene Ausgabe oder als E-Book veröffentlicht wird.

Daneben fallen das Genre, der Bekanntheitsgrad des Autors, die Vereinbarungen mit dem Verlag und selbstverständlich auch die Verkaufszahlen ins Gewicht.

Trotzdem ist es möglich, anhand gewisser Anhaltspunkte aufzuzeigen, wie viel ein Autor üblicherweise verdient. In einer mehrteiligen Beitragsreihe klären wir die wichtigsten Fragen rund um das Honorar als Schriftsteller.

Und nachdem wir in den vorhergehenden Teilen die wesentlichen Punkte besprochen haben, ziehen wir nun im 4. und letzten Teil eine Art Bilanz:

Was ist eigentlich ein Bestseller?

Einen oder gleich mehrere Bestseller zu landen, ist ein großer Wunsch vieler Nachwuchs-Schriftsteller. Andersherum ist es für die Leser oft der Inbegriff von Erfolg, wenn ein Schriftsteller als Bestseller-Autor gefeiert wird. Nur: Wann ist ein Buch ein Bestseller? Wie viele Exemplare müssen verkauft sein, damit ein Titel zum Bestseller wird?

Tatsächlich gibt es auch auf diese Frage keine klare Antwort. Denn maßgeblich ist die Situation. Die klassischen Bestseller-Listen bilden den Moment ab, indem sie die verkauften Bücher pro Woche ermitteln. Das Buch, das in der jeweiligen Woche am häufigsten über die Ladentheke gewandert ist, schafft es auf Platz 1 in der Liste.

Die Verkaufszahl kann dabei aber sehr unterschiedlich sein. Während zum Beispiel in einer Woche kurz vor Weihnachten 50.000 verkaufte Bücher notwendig sein können, um es auf den Spitzenplatz in den Bestseller-Listen zu schaffen, können in einer Woche irgendwann im Jahresverlauf schon 10.000 Bücher ausreichen.

Hält sich ein Titel viele Wochen lang in den Listen, bewegt sich die Anzahl der verkauften Exemplare in aller Regel im sechsstelligen Bereich. Allerdings gibt es auch Bücher, die ebenso sechsstellige Verkaufszahlen erreichen und trotzdem nie in den Bestseller-Listen stehen.

Diese Bücher gehen nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt weg wie warme Semmeln, sondern verkaufen sich über einen längeren Zeitraum hinweg gut. Deshalb werden sie als Longseller bezeichnet.

Kann ein Autor vom Schreiben leben?

Bekannte und erfolgreiche Autoren bekommen höhere Vorschüsse vom Verlag und sind mit höheren Prozentsätzen am Verkauf ihrer Bücher beteiligt. Allerdings ist das die Ausnahme. Ansonsten gilt, dass ein Autor umso weniger Spielraum hat, über sein Honorar mit dem Verlag zu verhandeln, je unbekannter er ist.

Berühmte Schriftsteller verdienen mit ihrer Arbeit viel Geld. Doch das hängt nicht nur mit der Anzahl der verkauften Bücher zusammen. Stattdessen tragen Lesungen, Auftritte in Fernsehsendungen, Auslandslizenzen, Filmrechte, Merchandising-Artikel und ähnliche Dinge zum Einkommen bei.

Auf diese Weise kommt unterm Strich genug zusammen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Besucher lesen auch gerade folgenden Beitrag:  Wie war das noch mit den Zeitformen im Deutschen?

Allerdings gelingt das nur sehr wenigen Autoren. Statistiken besagen, dass gerade einmal rund zwei Prozent aller Autorinnen und Autoren in Deutschland mit dem Verkauf ihrer Bücher soviel verdienen, dass sie davon leben können. Je nach Quelle schwanken die Zahlen zwar etwas hin und her.

Doch das ändert nichts daran, dass nur die wenigsten Schriftsteller allein mit den Erlösen ihrer veröffentlichten Bücher über die Runden kommen. Der überwiegende Großteil finanziert seinen Lebensunterhalt mit einem anderen Job.

Am Ball bleiben ist die Devise.

Für viele Nachwuchs-Autoren, die Bücher veröffentlichen möchten, ist es sicher keine erfreuliche Info zu erfahren, wie schwer es tatsächlich ist, mit dem Schreiben sein Geld zu verdienen. Nur macht es keinen Sinn, die Wahrheit zu beschönigen. Wer den Weg als Autor beschreiten will, muss die Situation realistisch einschätzen.

Die Chancen auf einen Erfolg sind dann am größten, wenn die Weichen von Anfang an richtig gestellt sind. Dazu gehört zunächst, mit Leidenschaft und Herzblut zu schreiben. Und dabei steht tatsächlich das Schreiben im Vordergrund. Denn gute Ideen alleine reichen nicht aus.

Das Schreiben ist am Ende ein Handwerk, das Übung und Erfahrung erfordert. Nur wer regelmäßig und viel schreibt, entwickelt seinen eigenen Stil und wird im Laufe der Zeit immer besser.

Erst wenn das Handwerk sitzt, kann der nächste Schritt die Überlegung sein, wie der Autor sein Buch veröffentlichen und gut verkaufen kann. Der Traum, die Bestseller-Listen gleich mit dem ersten Werk zu stürmen und viel Geld zu verdienen, ist natürlich verständlich.

Und es ist nicht ausgeschlossen, dass so etwas gelingt. Doch wer sich die Geschichten erfolgreicher Autoren anschaut, wird schnell feststellen, dass es vor allem darauf ankommt, nicht aufzugeben. Die meisten namhaften Schriftsteller haben etliche Bücher veröffentlicht, bis irgendwann der Durchbruch gelang.

An dieser Stelle spielt auch die Gewohnheit der Menschen eine Rolle. Leser möchten zwar nicht ständig das Gleiche lesen, sondern mit neuen Geschichten unterhalten werden. Aber wenn sie einen Lieblingsautor gefunden haben, freuen sie sich, wenn er das nächste Werk auf den Markt bringt.

Beim ersten Buch ist die Fangemeinde oft noch recht klein. Doch sie wächst stetig. Gewinnt der Autor mit einem Werk neue Leser, werden sie sich auch für die vorhergehenden Bücher interessieren. Andersherum werden die Fans der ersten Stunde die nachfolgenden Titel lesen.

Schafft es der Autor auf diese Weise, mehrere Bücher in die Regale zu bringen, die sich stetig verkaufen, kommt im Laufe der Zeit ein nennenswertes Honorar zusammen.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

Thema: Wie viel verdient ein Autor eigentlich an einem Buch? 4. Teil

-

Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns


Autoren Profil:
FB/Twitter

Veröffentlicht von

Autoren Profil:

Gerd Traube, studierter Germanist und Buchautor, geboren 1966, Michaela Lange, geboren 1978, Deutschlehrerin und Privatautorin, Canel Gülcan -Studentin Lehramt Deutsch/Germanistik, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier für Sie/euch alles Wissenswerte zum Thema Schreiben. Ob für Schule, Beruf, angehende Schriftsteller oder Redakteure, wir hoffen, dass unsere Übungen und Anleitungen Ihnen weiterhelfen.

Ein Gedanke zu „Wie viel verdient ein Autor eigentlich an einem Buch? 4. Teil“

  1. Klar ist es schwierig davon zu leben, aber besonders in Zeiten von Facebook und co. kann dein Buch geteilt werden und über Nacht ein Bestseller werden. Also nicht aufgeben;)

Kommentar verfassen