Zusammenfassung schreiben – Infos und Tipps, 1. Teil
Die Aufgabe, eine Zusammenfassung zu schreiben, kennt so mancher vielleicht noch aus der Schule. Doch auch in der Ausbildung, im Studium oder im Beruf sind immer mal wieder Zusammenfassungen gefordert. Und sogar im Alltag kann es erforderlich sein, ein Thema zusammenzufassen.
Nun sind Inhaltsangaben und Übersichten zwar ziemlich praktisch. Aber viele wissen nicht (mehr) so genau, wie sie verfasst werden.
Wir verraten deshalb in einem zweiteiligen Beitrag Infos und Tipps zum Schreiben einer Zusammenfassung.
Dabei kümmern wir uns im 1. Teil um die Vorarbeit:
Sinn und Zweck einer Zusammenfassung
Eine Zusammenfassung soll dem Leser einen Eindruck von einem Text oder einem Inhalt verschaffen, den dieser nicht kennt. Dabei sollte die Zusammenfassung auf der einen Seite eher knapp gehalten sein.
Denn sie soll sich auf die wichtigsten Informationen beschränken. Kleine Details und Nebensächlichkeiten werden nicht wiedergegeben. Auf der anderen Seite muss die Zusammenfassung so ausführlich sein, dass der Leser am Ende Bescheid weiß.
Es gilt also, den Inhalt der Vorlage in eigenen Worten auf den Punkt zu bringen und dem Leser so einen soliden Überblick zu vermitteln. Nach dem Leser sollte der Leser im besten Fall so gut informiert sein, dass er darauf verzichten kann, den Vorlagentext selbst zu lesen.
4 Schritte vor dem Schreiben der Zusammenfassung
Eine Zusammenfassung hat die Aufgabe, die wesentlichen Inhalte eines Textes oder eines Sachverhalts in eigenen Worten wiederzugeben. Im Studium geht es bei einer Zusammenfassung darum, wissenschaftliche Arbeiten zu verstehen und zu erfassen. Im Beruf und im Alltag dient die Zusammenfassung der Information.
Vielleicht erstellt der Schreiber die Zusammenfassung aber auch für sich selbst. Beispielweise, weil er sich auf eine Prüfung vorbereitet und auf diese Weise den Lernstoff aufarbeitet. Durch die Zusammenfassung hat er einen kompakten Überblick vom jeweiligen Text.
So muss er sich nicht mehr durch die komplette Literatur arbeiten. Vor allem, wenn die Menge an Lernstoff groß ist, kann das ein echter Vorteil sein.
Bleibt aber die Frage, wie der Schreiber die Sache am besten angeht. Bevor er damit beginnen kann, die Zusammenfassung zu schreiben, ist erst einmal Vorarbeit angesagt. Und dabei hat es sich bewährt, wenn der Schreiber in vier Schritten vorgeht.
Schritt 1: die Textvorlage lesen
Zunächst einmal muss sich der Schreiber die Vorlage durchlesen. Denn er kann nur dann eine gute Zusammenfassung schreiben, wenn er den Vorlagentext selbst kennt, erfasst und verstanden hat.
Durch den ersten Lesedurchgang verschafft sich der Schreiber einen Überblick. Wenn er die Inhalte schon kennt, zum Beispiel weil es sich um seine Lieblingsgeschichte handelt oder er sich bereits ausführlich mit dem Thema beschäftigt hat, genügt es mitunter, wenn er den Text kurz überfliegt.
Verzichten sollte er auf das erste Durchlesen aber nicht. Denn es ist wichtig, dass sich der Schreiber die Inhalte in Erinnerung ruft.
Schritt 2: die Textvorlage aktiv lesen
An das erste Durchlesen schließt sich ein zweiter Lesedurchgang an. Während es beim ersten Lesen darum ging, sich einen Überblick zu verschaffen, wird die Vorlage im zweiten Durchgang aktiv gelesen. Aktiv lesen heißt, dass der Schreiber den Text nicht nur liest, sondern damit arbeitet.
Am besten legt er sich dafür einen Bleistift oder Kugelschreiber und Textmarker, bunte Klebezettel oder Buntstifte zurecht. Wenn sich der Schreiber dann durch den Text arbeitet, markiert er sich wichtige Begriffe, Kernaussagen und entscheidende Handlungen. Außerdem kann er sich am Rand Notizen machen.
Sinnvoll ist auch, dass sich der Schreiber die Wörter aufschreibt, die er nicht versteht oder deren Bedeutung ihm nicht ganz klar ist. Anschließend kann er diese Begriffe in einem Lexikon oder Wörterbuch nachschlagen.
Tipp:
Später wird es in der Zusammenfassung darum gehen, die W-Fragen zu beantworten. Deshalb kann der Schreiber für jede W-Frage eine Farbe auswählen und die dazugehörigen Informationen gleich in der entsprechenden Farbe markieren. Dadurch werden seine Markierungen und Notizen viel übersichtlicher.
Schritt 3: die Textvorlage in Sinnabschnitte einteilen
Im nächsten Schritt geht es darum, die Vorlage in Abschnitte aufzuteilen. Dabei ermittelt der Schreiber, welches Thema der jeweilige Abschnitt behandelt und was seine Kernaussage ist.
Hilfreich an dieser Stelle ist, wenn sich der Schreiber zu jedem Sinnabschnitt ein Bild vorstellt. Sobald sich das Bild verändert, wechselt auch das Thema. Damit beginnt gleichzeitig ein neuer Abschnitt.
Wenn der Schreiber später seine Zusammenfassung schreibt, muss er nicht nur die Inhalte, sondern auch den Aufbau der Vorlage berücksichtigen.
Hat er die Textvorlage in thematische Sinnabschnitte eingeteilt, weiß er, was die wichtigsten Aussagen der einzelnen Abschnitte sind. Nebenbei hat er so auch gleich eine Gliederung als Grundgerüst für seine Zusammenfassung.
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Schritt: eine Stichwortliste erstellen
Wenn der Schreiber die Vorlage aufmerksam durchgearbeitet, alle Inhalte verstanden, die entscheidenden Aussagen gekennzeichnet und die Vorlage in Sinnabschnitte gegliedert hat, kann er eine Liste mit Stichwörtern erstellen.
Dafür sollte er zu jedem Abschnitt die W-Fragen klären:
- Wer tut etwas?
- Was geschieht und wie läuft es ab?
- Wann passiert etwas?
- Wo geschieht die Handlung?
- Warum passiert etwas?
Die Antworten auf die W-Fragen notiert der Schreiber in kurzen, aussagekräftigen Stichworten.
Statt einer Liste kann der Schreiber auch mit einer Tabelle arbeiten. Dabei trägt er in jede senkrechte Spalte eine W-Frage ein. Jeder waagerechten Spalte ordnet er einen Sinnabschnitt zu. Die Stichwörter, die die W-Fragen beantworten, notiert er dann im entsprechenden Kästchen. So werden die Notizen noch übersichtlicher.
Mit der Stichwortliste sind die Vorarbeiten abgeschlossen. Erst jetzt kann sich der Schreiber um die eigentliche Zusammenfassung kümmern. Wie sie geschrieben wird und welche Regeln der Schreiber beachten sollte, erklären wir im 2. Teil.
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Thema: Zusammenfassung schreiben – Infos und Tipps, 1. Teil
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