Was ist eigentlich ein Bestseller (Infos und Definition)?
Vermutlich träumt wohl jeder Autor davon, zumindest einmal einen Bestseller zu schreiben, der ihn dann nicht nur reich, sondern auch berühmt macht. Allerdings stellt sich damit auch die Frage, was ein Bestseller eigentlich konkret ist und wann ein Buch zu einem Bestseller wird.
Hier daher eine Definition und die wichtigsten Infos zum Bestseller auf einen Blick.
Der Begriff Bestseller
Der Begriff Bestseller leitet sich von den beiden englischen Wörter best als Superlativ von good und seller von to sell ab. Wörtlich könnte der Begriff mit bester Verkäufer übersetzt werden, sinngemäß mit Meistverkauftes. Grundsätzlich ist ein Bestseller also ein Buch mit überdurchschnittlich hohen Verkaufszahlen.
Das bedeutet aber gleichzeitig auch, dass die Verkaufszahlen mehrerer Bücher im Vorfeld erhoben, ausgewertet und miteinander verglichen werden müssen, um ein Buch als Beststeller ausmachen zu können. Frei nach Sonja Marjasch, die den Begriff Bestseller 1946 definierte, ist ein Beststeller somit ein Buch, von dem innerhalb eines bestimmten Zeitraumes und in einem bestimmten Absatzgebiet verglichen mit Büchern der gleichen Gattung die meisten Exemplare verkauft wurden. Diese Statistiken werden dann in Form von Bestsellerlisten veröffentlicht.
Die meisten Sachverständigen legen bei der Ermittlung von Beststellern die Verkaufszahlen zugrunde und allgemein gilt, dass ein Buch dann ein Bestseller ist, wenn von der Originalausgabe mindestens 100.000 Exemplare verkauft wurden. In den Beststellerlisten hingegen, die auf den tatsächlichen Absatzzahlen beruhen, gibt es keine untere Absatzgrenze.
Dies ist insofern auch nachvollziehbar, als dass die Verkaufszahlen in Relation zur Sparte gesehen werden müssen. Während beispielsweise Romane ein breites Publikum ansprechen, gibt es andere Sparten, die von Haus aus nur für einen sehr viel kleineren Kreis interessant sind. Daher kann beispielsweise ein Fachbuch, das sich mit einem sehr speziellen Thema befasst, durchaus ein Bestseller sein, auch wenn nur 1.000 Exemplare davon verkauft wurden.
Der Begriff des Bestsellers wird jedoch nicht nur im Zusammenhang mit den Verkaufszahlen und den Verkaufslisten verwendet. Genauso findet sich der Begriff bei Beschreibungen, in Buchkritiken oder im Rahmen von Marketingkampagnen. So werden teilweise Bücher als Bestseller beworben, die noch nicht erschienen sind, bei denen aber ein großer Erfolg erwartet wird.
Die Typologie von Büchern
Ausgehend von den Untersuchungen von Sonja Marjasch lässt sich der Begriff des Bestsellers in einige Unterkategorien einteilen, wobei diese Einteilung weniger die eigentlichen Verkaufszahlen, sondern den gemessenen Zeitraum, den Umsatz und die Umsatzdauer berücksichtigt. Demnach gliedern sich Bücher grundsätzlich in:
Steady Bestseller:
Sehr guter Umsatz während mindestens zwei gemessenen Zeiträumen
Bestseller:
Sehr guter Umsatz während eines gemessenen Zeitraums
Fast Seller:
Guter Umsatz innerhalb einer kurzen Zeit
Longseller:
Bücher, die über einen langen Zeitraum verkauft werden können
Steady Seller:
Guter Umsatz über einen langen Zeitraum
Good Seller:
Konstanter Umsatz ohne festgelegte Umsatzdauer
Seller:
Guter Umsatz ohne festgelegte Umsatzdauer
Worstseller:
Wenig oder kein Umsatz über einen langen Zeitraum
Die meisten Buchhändler legen bei der Zusammenstellung ihres Sortiments jedoch eine andere Typologie zugrunde. Bei diesem Ansatz werden Bücher in vier Typen eingeteilt, maßgebliches Kriterium ist die Lebensdauer.
Durch diese Einteilung wird das Ziel verfolgt, ein ausgewogenes Sortiment mit kontrollierbarem Risiko anbieten zu können:
Bestseller umfassen Neuerscheinungen mit aktuellen Themen und Bücher von bekannten Autoren.
Longseller beinhalten Bücher, die sich dauerhaft gut verkaufen lassen, z.B. Klassiker, Lehrbücher oder auch Werke wie die Bibel.
Steadyseller sind Bücher, die über einen langen Zeitraum konstante Verkaufszahlen erreichen, z.B. Lexika oder Fachbücher.
Problemkinder bezeichnen Bücher, die sich nur bedingt verkaufen oder bei denen die Umsatzzahlen nur schwer anzuschätzen sind, z.B. Bücher von unbekannten Autoren oder erklärungsbedürftige Titel.
Der Weg zum Bestseller
Ein Buch ist also grundsätzlich dann ein Bestseller, wenn es sich überdurchschnittlich gut verkauft. Allerdings müssen die Verkaufszahlen nicht unbedingt etwas über die literairische Qualität des Buches aussagen, denn nicht selten steht eine ausgeklügelte und breit angelegte Marketingstrategie hinter einem Bestseller. Über den Erfolg eines Buches entscheiden somit letztlich nicht nur die Inhalte, sondern auch und vor allem wie gut und effektiv das Buch vom Verlag und im Bucheinzelhandel beworben wird.
Zudem spielt der Autor eine große Rolle. Handelt es sich um einen bekannten Autor, kann allein sein Name als Marketinginstrument verwendet werden, Auftritte in der Öffentlichkeit und die Präsens in den verschiedenen Medien wirken sich üblicherweise ebenfalls positiv auf die Verkaufszahlen aus. Daneben können gute Buchkritiken einem Buch auf die Bestsellerlisten verhelfen, ebenso wie Mundpropaganda, auch wenn diese kaum beeinflusst oder aktiv gesteuert werden können.
Zudem kann es monate- oder sogar jahrelang dauern, bis ein Buch öffentliche Aufmerksamkeit erfährt. Schreibt ein unbekannter Autor beispielsweise einen Roman, wird dieser nicht unbedingt direkt in den Bestsellerlisten landen. Wird dieser Roman aber, wenn auch nur durch einen Zufall, entdeckt und verfilmt, kann das Buch auch Jahre nach der Veröffentlichung noch den Weg in die Bestsellerlisten finden.
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