Anleitung zum Schreiben eines Portraits

Infos, Tipps und Anleitung zum Schreiben eines Portraits

 

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Bei einem Portrait handelt es sich um einen Text, der einen Menschen vorstellt. In aller Regel hat der Autor die Person, die portraitiert wird, persönlich kennengelernt und vermittelt den Lesern nun die Fakten, die er über die Person erfahren und den Eindruck, den er gewonnen hat.

Die Absicht eines Portraits besteht zwar darin, die jeweilige Person, ihren Lebenslauf, ihren Charakter, ihre Eigenheiten und auch ihr Äußeres abzubilden, letztlich bleibt ein Portrait aber immer auch eine Momentaufnahme. Insofern ist das geschriebene Portrait durchaus mit einem gemalten Portrait vergleichbar.

Auch hier wird der Portraitierte so darstellt, wie ihn der Künstler augenblicklich sieht, aber gleichzeitig werden auch die Hintergründe offenbart, beispielsweise in Form der Pose, der Kleidung, der Accessoires oder des Bildhintergrundes. Im Unterschied zu einer Biographie beschreibt ein Portrait nicht die gesamte Lebensgeschichte, sondern stellt einen bestimmten Lebensabschnitt in den Mittelpunkt.

Hier nun die wichtigsten Infos, Tipps und eine kleine Anleitung zum Schreiben eines Portraits:

Die Vorarbeiten

Der erste und wichtigste Schritt beim Schreiben eines Portraits ist die Recherche. Diese muss schon weit vor dem ersten Treffen mit der Person beginnen, denn sie liefert die Basis für die folgenden Gespräche. Im Zuge der Recherche kommt es darauf an, so viele Informationen wie möglich über die Person und das Thema, das das Portrait bestimmen soll, zu sammeln.

Welches Thema dabei gewählt wird, kommt auf die Person und den Autor an. So kann der Beruf das zentrale Thema des Portraits sein, genauso aber auch ein schwerer Schicksalsschlag, das Leben mit einer bestimmten Krankheit, ein besonderes Ereignis, ein prägendes Ziel oder ein großer Erfolg.

Je nach Thema muss sich der Autor auch hierzu Wissen aneignen, denn ansonsten wird er kaum die richtigen Fragen stellen und außerdem die Informationen nur bedingt verwerten können.

Hat der Autor auch den Lebenslauf recherchiert und Informationen über wichtige und prägende Personen gesammelt, kann er seine Sammlung sortieren. Sinnvoll dabei ist, vor allem auf Widersprüche, Lücken und Brüche zu achten, denn sie liefern die Inhalte für spannende Fragen.

Der Kontakt

Der nächste Schritt ist das persönliche Kennenlernen der portraitieren Person, wobei dies sowohl im Rahmen von Treffen als auch per Telefon erfolgen kann.

Die wichtigste Regel für das Kennenlernen lautet dabei, dass es sich nicht um ein Interview handelt. Das bedeutet, der Autor stellt keine vorformulierten Fragen und drängt die Person nicht zu bestimmten Antworten. Der Autor kann zwar bestimmte Themen ansprechen, aber das Kennenlernen sollte zu einem offenen und gleichberechtigten Dialog werden, der sich allmählich entwickelt.

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Das Sortieren der Materialien

Nach der Recherche und dem Kennenlernen der Person geht es darum, das Portrait zu strukturieren. Das bedeutet, es werden ein Konzept und eine Gliederung erstellt und die Materialien entsprechend sortiert und angeordnet. Auch hierbei ist wieder wichtig, das eigentliche Thema des Portraits nicht aus den Augen zu verlieren.

Ob die Inhalte zu diesem Thema chronologisch, aus einer besonderen Perspektive, anhand einer Metapher als roter Faden oder mittels bestimmter Eigenheiten der Person angeordnet werden, beliebt dem Geschmack des Autors überlassen.

Das Schreiben

Steht die Gliederung, kann das eigentliche Schreiben beginnen. Hierbei ist wichtig, ein Bild von der Person zu zeichnen, das nicht nur beschreibt, sondern die Person lebendig werden lässt. Dazu kann der Autor auf das Äußere eingehen, Gesten oder Gesichtsausdrücke beschreiben oder wörtliche Zitate einfügen.

Aber der Autor muss immer auch die Würde und die Privatsphäre der portraitierten Person achten. Nicht alle Details, die die Person ausgeplaudert hat, gehören in ein Portrait und hier sollte der Autor entsprechend verantwortungsvoll mit seinen Informationen umgehen oder zumindest sehr diplomatische und strategische Umschreibungen finden.

Das kalte Portrait

Eine besondere Form von Portraits ist das sogenannte kalte Portrait. Hierbei handelt es sich um ein Portrait, das der Autor schreibt, ohne die Person persönlich kennengelernt zu haben, beispielsweise weil sie eine berühmte Person oder bereits verstorben ist.

Ein solches Portrait wird im Grunde genommen genauso geschrieben wie ein normales Portrait, nur dass der Autor hier noch sorgfältiger recherchieren und sich sein Bild ausschließlich mithilfe von Informationen, Bildern und Zitaten machen muss.

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Gerd Traube, studierter Germanist und Buchautor, geboren 1966, Michaela Lange, geboren 1978, Deutschlehrerin und Privatautorin, Canel Gülcan -Studentin Lehramt Deutsch/Germanistik, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier für Sie/euch alles Wissenswerte zum Thema Schreiben. Ob für Schule, Beruf, angehende Schriftsteller oder Redakteure, wir hoffen, dass unsere Übungen und Anleitungen Ihnen weiterhelfen.

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