Übersicht: die bekanntesten Schriftsteller, die unter einem Pseudonym geschrieben haben
Für einen Schriftsteller hat der Name, ähnlich wie auch für einen Musiker, einen Schauspieler oder einen bildenden Künstler, eine sehr wichtige Bedeutung. Vergleichbar mit Künstlern, die sich gerne einen wohlklingenden und einprägsamen Künstlernamen zulegen, veröffentlichen auch viele Schriftsteller alle oder einige ihrer Werke unter einem Pseudonym.
Dabei gibt es unterschiedliche Gründe dafür, weshalb sich Schriftsteller dazu entscheiden, unter einem Pseudonym zu arbeiten.
So möchten einige Schriftsteller schlichtweg ausprobieren, ob sie unter einem anderen Namen die gleichen Erfolge erzielen können wie unter ihrem bekannten Namen. Andere Schriftsteller wählen ein Pseudonym, wenn sie sich in einem literarischen Genre einen Namen gemacht haben und nun in ein völlig anderes literarisches Genre wechseln möchten.
Wieder andere Schriftsteller nutzen ein Pseudonym, um sich auf diese Weise ein Stück Anonymität und damit Privatsphäre zu sichern. Zudem gibt es Schriftsteller, die sich angesichts ihres politik- oder gesellschaftskritischen Schaffens durch ein Pseudonym Schutz vor einer möglichen Verfolgung erhoffen.
Die folgende Übersicht stellt einige der bekanntesten Schriftsteller, die unter einem Pseudonym geschrieben haben, in alphabetischer Reihenfolge vor:
Samuel Langhorne Clemens
Während die wenigsten etwas mit dem Namen Samuel Langhorne Clemens anfangen können, dürften die meisten den Schriftsteller unter seinem Pseudonym kennen. Hinter Samuel Langhorne Clemens steckt nämlich der amerikanische Schriftsteller Mark Twain, der durch seine Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn weltberühmt wurde.
Twain verstand es, seine äußerst gesellschaftskritische Haltung in humorvoller, spannender und unterhaltsamer Weise zum Ausdruck zum bringen und in diesem Zuge den Rassismus als Kernthema aufzuarbeiten. Das Pseudonym Mark Twain erklärt sich in Clemens Zeit als Steuermann, denn der Ausdruck Mark Twain stammt aus der Schifffahrt und steht für zwei Faden, was einer Wassertiefe von rund 3,75 Metern entspricht.
Agatha Christie
Mit bürgerlichem Namen hieß die Schriftstellerin, die mit ihren Kriminalromanen rund um Miss Marple und Detektiv Hercule Poirot weltberühmt wurde, Agatha Mary Clarissa Miller. Den Nachnamen Christie steuerte ihr ersten Ehemann Archibald Christie bei.
Agatha Christies Name wird bis heute automatisch mit spannenden und kniffligen Kriminalfällen in Verbindung gebracht. Die Schriftstellerin wollte sich jedoch nicht nur auf Kriminalromane beschränken, sondern auch gefühlvolle und romantische Liebesromane schreiben. Um diesen Erfolgschancen zu sichern, veröffentlichte sie diese unter dem Pseudonym Mary Westmacott.
Erich Kästner
„Emil und die Detektive“, „Das fliegende Klassenzimmer“, „Pünktchen und Anton“ oder „Das doppelte Lottchen“ sind nur einige Werke, die Erich Kästner zu einem der berühmtesten deutschen Schriftsteller machten. Schon während seiner Studienzeit schrieb Kästner Gedichte und Artikel für mehrere Leipziger Zeitungen, später war er als freier Mitarbeiter diverser Tageszeitungen und als Theaterkritiker tätig.
Zum 100. Todestag von Beethoven verfasste Kästner ein Gedicht, das als frivol kritisiert wurde und die Kündigung durch die Neue Leipziger Zeitung zur Folge hatte. Während des Nationalsozialismus schließlich erhielt Kästner Publikationsverbot. Um weiterhin als Schriftsteller arbeiten zu können, war Kästner somit gezwungen, unter Pseudonym zu arbeiten.
So legte er sich mehrere Namen zu, darunter Berthold Bürger, Peter Flint, Melchior Kurtz und Robert Neuner.
Stephen King
Mit über vierhundert Millionen verkauften Büchern und Romanen, die in vierzig Sprachen übersetzt und überaus erfolgreich auch verfilmt wurden, gehört Stephen King zu den bekanntesten und erfolgreichsten Schriftstellern der Gegenwart.
Nun wollte Stephen King jedoch wissen, ob seine Bücher tatsächlich der Geschichten wegen oder nur wegen seines Namens gekauft werden. Also legte er sich das Pseudonym Richard Bachmann zu und veröffentlichte, ebenfalls sehr erfolgreich, zwischen 1977 und 1985 sieben Romane unter diesem Namen. Eines dieser Bücher war „Der Fluch“, der später als „Thinner“ verfilmt wurde.
Nachdem bekannt wurde, dass die Romane von Bachmann Romane von King waren und die Verkaufszahlen daraufhin noch einmal deutlich anstiegen, legte King das Pseudonym wieder ab. 1996 schrieb er dann aber noch einmal als Richard Bachmann. Ein weiteres Pseudonym von Stephen King ist John Swithen. Dieses Pseudonym benutzte er jedoch nur ein einziges Mal und zwar für eine Kurzgeschichte, die 1972 in einem Männermagazin erschien.
Helmut Rellergerd
Auch Helmut Rellergerd gehört zu den Schriftstellern, die vermutlich jeder kennt, allerdings nur unter seinem Pseudonym. Jeden Monat erzählt der Schriftsteller neue Geschichten von seiner Hauptfigur, die in London den Kampf gegen Geister und andere übernatürliche Kreaturen aufnimmt.
Rellergerds Hauptfigur ist John Sinclair, sein Pseudonym lautet Jason Dark. Das Pseudonym sichert dem Schriftsteller ein gewisses Maß an Anonymität und schützt ihn damit auch vor allzu enthusiastischen Fans.
Gerty Schiede
Gerty Schiede schrieb über 40 Jahre lang typische Frauenliteratur, in der es um Schicksale, Liebe, Leidenschaft und Eifersucht geht. Bis zu ihrem Tod im Jahre 2007 veröffentlichte sie über 1500 Romane, die Hefte wurden rund 170 Millionen Mal verkauft.
Neben Liebesromanen, Thrillern und der Reihe „Im Sonnenwinkel – Schicksale um Mutter und Kind“ ist sie vor allem durch die Arztfigur Dr. Norden bekannt geworden. Allerdings kennen die wenigsten ihren echten Namen, denn bekannt ist Gerty Schiede den meisten nur unter ihrem Pseudonym Patricia Vandenberg.
Der große Erfolg ihrer Arztromane veranlasste die Schriftstellerin dazu, eine Nachfolgerin zu finden, die dafür sorgt, dass Dr. Norden seinen treuen Fans auch weiterhin erhalten bleibt. Also bildete sie ihre Schwiegertochter Elke aus, die die Romanreihe nun ebenfalls als Patricia Vandenberg weiterführt.
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Sollte ich rigendwann ein Buch schreiben brauche ich definitiv auch ein pseudonym. Mein Name ist einfach zu langweilig und generisch.
Mein Name hört sich überhaupt nicht ansprechend an. Manchmal wünschte ich, ich könnte meinen Namen einfach ändern. Wenn ich Schriftstellerin werde, werde ich auch ein Pseudonym benutzen. Aber ein künstlerischen.
Wenn ich eines Tages ein Buch veröffentliche, gebe ich mir einen anderen Nachnamen, denn meinen Nachnamen kann keiner aussprechen! Und wahrscheinlich wird Alisha zu Alice. Mal schauen!