Tipps und Strategien für langwierige Schreibprojekte

Tipps und Strategien, um langwierige Schreibprojekte erfolgreich zu meistern

Es gibt so manches Schreibprojekt, das sich über Wochen und Monate erstreckt. Wer beispielsweise einen langen Roman schreibt, eine ganze Serie aus Kurzgeschichten erstellt oder sich mit seiner Doktorarbeit beschäftigt, wird sicher früher oder später an den Punkt kommen, an dem er sich fragt, wann er denn endlich fertig werden wird.

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Natürlich ist es verständlich, wenn ein Autor nach monatelanger Arbeit den Tag herbeisehnt, an dem er sein fertiges Werk endlich in den Händen hält. Aber auch für das Schreiben gilt die alte Weisheit, dass der Weg das Ziel ist. In anderen Worten heißt das, dass zunächst einmal der Schreibprozess im Vordergrund stehen sollte und nicht das Endergebnis.

Selbstverständlich soll das Werk möglichst gelungen sein und durch einen qualitativ hochwertigen Text überzeugen, der den Ansprüchen der Leser und des Autors an sich selbst gerecht wird, aber wesentlich wichtiger ist, dass der Autor seine Aufmerksamkeit auf den Schreibprozess als solches richtet.

Versteht er das Schreiben hingegen als eine Notwendigkeit und eine Pflichtübung, die eben nicht zu vermeiden ist, wird ihm die Arbeit sehr viel schwerer fallen und oft wird auch die Qualität seines Textes darunter leiden. Aber wie so oft klingt in der Theorie alles sehr viel einfacher, als es in der Praxis ist. Daher kann es überaus hilfreich sein, wenn der Autor auf den einen oder anderen Trick zurückgreifen kann.

Einige Tipps und Strategien, um langwierige Schreibprojekte erfolgreich zu meistern,
verrät die folgende Übersicht:

Tipp 1: Für Erfolgserlebnisse sorgen

Damit die Motivation bei einem langwierigen Schreibprojekt erhalten bleibt, ist es sehr wichtig, dass es zwischendurch immer wieder Erfolgserlebnisse gibt. Bewährt hat sich daher, das Schreibprojekt in kleine Einheiten wie Kapitel oder bei einem Roman sogar einzelne Szenen aufzuteilen. Diese Aufteilung wird in Form einer Liste dokumentiert und jedes Mal, wenn ein Punkt abgeschlossen ist, wird dieser von der Liste gestrichen.

Allein das Durchstreichen ist schon ein Erfolgserlebnis und motiviert, denn der Autor weiß, dass er ein kleines Ziel erreicht hat. Aber auch der Blick auf die gesamte Liste und alle die Punkte, die bereits erfolgreich gemeistert sind, kann für einen neuen Motivationsschub sorgen.

Einigen Autoren hilft es außerdem, wenn sie nicht nur die ganze Zeit über an einem Schreibprojekt arbeiten, sondern die Arbeit immer wieder unterbrechen, um kurze Texte zu verfassen. Durch Texte wie beispielsweise einen Artikel, ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte lenken sie sich kurzzeitig ab, damit sich für das eigentliche Schreibprojekt neue Gedankengänge entwickeln können. Gleichzeitig sichern sie sich Erfolgserlebnisse dadurch, dass sie regelmäßig zu einem Abschluss kommen.

Allerdings ist diese Strategie nicht für jeden Autor geeignet, denn einige fühlen sich zu sehr abgelenkt und können sich nur schwer wieder in ihr eigentliches Projekt einarbeiten.

Tipp 2: Ein sinnvolles Zeitkonzept erstellen

Auf den ersten Blick mag es ein wenig verwunderlich erscheinen, aber ein durchdachter und fester Zeitplan ist ein sehr hilfreiches Mittel, um ein langwieriges Schreibprojekt durchzuhalten. Natürlich fällt das Schreiben an einigen Tagen leichter und an anderen Tagen schwerer, manchmal fehlt die Lust und manchmal scheint es schlichtweg unmöglich, sich zu konzentrieren.

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Ein Zeitplan hat in diesem Zusammenhang die Funktion eines Hilfsmittels, das ein wenig zur Disziplin ermahnt. Vielen fällt das Arbeiten einfach leichter, wenn sie sich an klaren Regeln und Richtlinien orientieren können. Gleichzeitig führt der Zeitplan aber immer wieder auch das Ziel vor Augen und zeigt unmissverständlich, wie viel Weg bereits geschafft ist und wie viel Weg noch vor dem Autor liegt.

Beim Erstellen des Zeitplans ist aber sehr wichtig, die richtige Balance zu finden. Es geht nicht darum, sich selbst unter Druck zu setzen, denn je größer der Stress ist, desto mehr leiden Kreativität und Konzentration. Der Autor sollte vielmehr realistisch einschätzen, wie lange er für eine Seite braucht und wie viele Seiten er pro Tag oder Woche schaffen möchte.

Auf dieser Grundlage kann er dann sein Zeitkonzept erstellen, das aber immer auch kreative Pausen und Puffer beinhalten sollte.

Tipp 3: Sich an alte Zeiten erinnern

Viele Autoren kommen irgendwann einmal an den Punkt, an dem sie sich fragen, weshalb sie sich das Ganze eigentlich antun. Ist die Motivation komplett weg und stellt sich die Frage nach dem Sinn, ist es sehr hilfreich, sich an alte Zeiten zurückzuerinnern.

Damit ist gemeint, dass sich der Autor in Erinnerung rufen sollte, was ihn am Schreiben fasziniert hat, als er seinerzeit damit begonnen hat. Manchmal kann es auch helfen, in den ersten Texten zu blättern oder zwischendurch mal wieder einen solchen Text zu verfassen, beispielsweise wenn der Autor mit Artikeln begonnen hat. Zudem sollte sich der Autor ins Gedächtnis rufen, weshalb er mit dem aktuellen Schreibprojekt begonnen hat, welche Motivation zugrunde lag und welche Ziele er verfolgt.

Wichtig ist aber auch, es mit den Selbstzweifeln nicht zu übertreiben. Oft geraten Autoren in eine Sinnkrise, weil sie viel zu hohe Ansprüche an sich selbst stellen. So arbeiten sie tagelang an einem Abschnitt der Rohfassung und vergessen dabei völlig, dass es sich bei der Rohfassung tatsächlich nur um den ersten Entwurf handelt. Dieser wird ohnehin noch überarbeitet werden und muss daher nicht perfekt sein.

Tipp 4:  Sich an anderen orientieren

Sehr häufig ist es überaus hilfreich, sich mit anderen austauschen zu können. Die Familie und der Freundeskreis können zwar eine wertvolle Unterstützung sein, allerdings können sie in erster Linie Lob und Anerkennung aussprechen.

Andere Autoren hingegen kennen die Situation selbst und können sich so nicht nur besser hineinversetzen, sondern auch ihre eigenen Erfahrungswerte wiedergeben. Wer sich in Schreibgruppen nicht wohlfühlt oder seine Gedanken nicht mit anderen, möglicherweise fremden Autoren teilen möchte, findet aber auch in der Literatur Hilfestellung.

Viele große Schriftsteller haben ihre Arbeitsweise, aber auch ihren Umgang mit Schreibblockaden und Motivationslöchern in Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Autobiografien thematisiert.

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Die wichtigsten Schreibgeräte und ihre Verwendung
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Gerd Traube, studierter Germanist und Buchautor, geboren 1966, Michaela Lange, geboren 1978, Deutschlehrerin und Privatautorin, Canel Gülcan -Studentin Lehramt Deutsch/Germanistik, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier für Sie/euch alles Wissenswerte zum Thema Schreiben. Ob für Schule, Beruf, angehende Schriftsteller oder Redakteure, wir hoffen, dass unsere Übungen und Anleitungen Ihnen weiterhelfen.

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