Bildergeschichten in der Grundschule – Infos und Tipps zum Schreiben, 2. Teil

Bildergeschichten in der Grundschule – Infos und Tipps zum Schreiben, 2. Teil

Damit Eltern ihren Kindern beim Lernen oder den Hausaufgaben helfen können, müssen sie sich den Lernstoff mitunter selbst wieder in Erinnerung rufen. Allerdings ist das oft gar nicht so leicht. Die Frage nach einer Englisch-Vokabel zu beantworten, dürfte kein großes Problem sein. Geht es um Mathe, kann es schon schwieriger werden. Denn Eltern rechnen oft anders als Kinder. Deshalb können sie zwar die Lösung nennen, den Weg dorthin aber nicht erklären.

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Bildergeschichten in der Grundschule - Infos und Tipps zum Schreiben, 2. Teil

Noch etwas anspruchsvoller ist Hilfestellung im Schulfach Deutsch. Bereits Fachausdrücke und Grammatikregeln geraten oft in Vergessenheit. Steht eine bestimmte Form von Aufsätzen auf dem Programm, wissen auch viele Eltern nicht mehr weiter.

Dabei lernen Kinder bereits in der Grundschule verschiedene Aufsatzarten kennen. Dazu gehört auch die Bildergeschichte. In einem zweiteiligen Beitrag geben wir Eltern und Schülern Infos und Tipps rund ums Schreiben von Bildergeschichten in der Grundschule mit auf den Weg.

Im 1. Teil haben wir beantwortet, was genau eine Bildergeschichte ist, worauf es beim Schreiben solcher Geschichten ankommt und wie der Aufsatz vorbereitet werden kann.

Hier ist der 2. Teil!:

Wie ist eine Bildergeschichte aufgebaut?

Sind die Überlegungen über die Inhalte und den ungefähren Ablauf der Geschichte abgeschlossen, kann das Schreiben beginnen. Die Gedanken wollen nun in ganzen Sätzen ausformuliert werden. Dabei folgt die Bildergeschichte, wie die meisten klassischen Aufsätze, dem Aufbau aus Einleitung, Hauptteil und Schluss.

Während dieser Aufbau für ältere Schüler gut nachvollziehbar und logisch ist, können sich Grundschüler nicht immer etwas darunter vorstellen. Zur Veranschaulichung kommt in der Grundschule deshalb oft die sogenannte Aufsatzmaus zum Einsatz.

Die Maus zeigt bildlich, wie eine Geschichte aufgebaut ist. So stellt die kleine, flache Schnauze die Einleitung dar. Der Körper der Maus symbolisiert den Hauptteil. Als längster und größter Teil steigert er sich, bis er am höchsten Punkt des Rückens von der Maus seinen Höhepunkt erreicht.

Danach flacht er Hauptteil wieder etwas ab, um schließlich in den Schwanz als Sinnbild für den Schlussteil überzugehen.

Überschrift

Zunächst braucht die Bildergeschichte einen Titel. Viele erfahrene Autoren wählen, wenn überhaupt, nur einen Arbeitstitel und überlegen sich die tatsächliche Überschrift erst, wenn ihr Text fertig ist.

Hebt sich der Grundschüler die Überschrift für später auf, besteht aber die Gefahr, dass er es komplett vergisst. Außerdem kann der Titel eine gute Orientierungshilfe sein, um die Geschichte nicht aus dem Blick zu verlieren.

Wir raten deshalb, mit dem Titel anzufangen. Fällt dem Grundschüler nachträglich noch etwas Besseres ein, kann er die ursprüngliche Überschrift immer noch abändern.

Die Überschrift sollte einerseits gut zu den Bildern passen. Andererseits sollte sie noch nicht zu viel verraten. Schließlich soll der Leser neugierig bleiben, was im Verlauf der Geschichte passiert.

Der Grundschüler kann dazu im Titel einen Hinweis geben, ohne konkret zu werden. „Ein etwas anderer Urlaub“ oder „Ein Geburtstag mit Hindernissen“ sind Beispiele für solche Überschriften. Sie wecken Interesse, weil sich der Leser fragt, was den Urlaub besonders macht oder was die Hindernisse waren.

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Einleitung

Die Bildergeschichte beginnt am Kopf der Aufsatzmaus. Die Einleitung ist also recht kurz und führt in Richtung Hauptteil.

Es genügt, in der Einleitung den groben Rahmen abzustecken. Wer sind die Hauptpersonen? Wo spielt sich das Geschehen ab und was ist die Ausgangssituation?

Solche Informationen kann der Grundschüler als Einleitung in ein, zwei Sätzen zusammenfassen. Damit weiß der Leser, worum es geht, und ist auf die weitere Handlung eingestimmt.

Hauptteil

Der Hauptteil ist nicht nur der längste, sondern auch der wichtigste Teil des Aufsatzes. Hier erzählt der Grundschüler die eigentliche Geschichte. Er beschreibt also, wie sich die Handlung abspielt.

Dabei sollte der Hauptteil beantworten:

  • Was machen die Hauptpersonen? Was erleben sie und wie fühlen sie sich dabei?

  • Wo passiert die Handlung? Gibt es etwas, was den Ort besonders macht?

  • Wie genau spielt sich die Handlung ab? Was macht das Geschehen besonders, spannend, schön, überraschend, lustig oder gefährlich?

  • Tauchen noch andere Figuren in der Geschichte auf?

Die Geschichte sollte einen Höhepunkt haben. Der Grundschüler sollte also versuchen, seine Geschichte so zu erzählen, dass sie auf ein bestimmtes Ereignis hinausläuft.

Schlussteil

Mit dem Hauptteil ist die eigentliche Geschichte erzählt. Aber der Aufsatz endet nicht mit dem Höhepunkt. Denn der Leser möchte wissen, wie die ganze Sache ausgeht. Diese Aufgabe übernimmt der Schlussteil.

Wie die Einleitung kann auch der Schluss sehr kurz sein und nur aus einem oder zwei Sätzen bestehen. Der Grundschüler rundet mit dem Schlusssatz die Geschichte ab, indem er dem Leser berichtet, was die Hauptfiguren jetzt machen.

Die wichtigsten Punkte zur Bildergeschichte im Überblick

Zum Abschluss fassen wir noch einmal kurz und kompakt zusammen, welche Punkte beim Schreiben von Bildergeschichten in der Grundschule besonders wichtig sind.

  • Ziel: Bei einer Bildergeschichte geht es nicht darum, einfach nur zu beschreiben, was auf den vorgegebenen Bildern zu sehen ist. Die Aufgabe besteht vielmehr darin, die Bilder zu nutzen, um auf dieser Basis eine Geschichte zu erzählen.
  • Thema: Die Bilder geben das Thema der Geschichte vor. Wichtig ist deshalb, sich genau anzuschauen, was auf den Bildern zu sehen ist.
  • Aufbau: Eine Bildergeschichte besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. In der Grundschule wird sie üblicherweise im Präteritum (erste Vergangenheit) oder im Präsens (Gegenwart) geschrieben. Die Überschrift nicht vergessen!
  • Ausdruck: Eine gute Geschichte lebt von abwechslungsreichen Formulierungen. In der Grundschule sind keine langen Geschichten gefragt, die sich über mehrere Seiten erstrecken. Der Schüler soll stattdessen lernen, flüssig, interessant und unterhaltsam zu erzählen.

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Gerd Traube, studierter Germanist und Buchautor, geboren 1966, Michaela Lange, geboren 1978, Deutschlehrerin und Privatautorin, Canel Gülcan -Studentin Lehramt Deutsch/Germanistik, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier für Sie/euch alles Wissenswerte zum Thema Schreiben. Ob für Schule, Beruf, angehende Schriftsteller oder Redakteure, wir hoffen, dass unsere Übungen und Anleitungen Ihnen weiterhelfen.

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