Infos und Tipps zum Anlegen einer Stoffsammlung, Teil 1
Ein Textbeitrag muss fertig werden, doch über die Einleitung hinaus will es einfach nicht weitergehen. Ein Referat steht an, aber der Verfasser weiß gar nicht, wo und wie er anfangen soll. Das Gedicht, das analysiert werden soll, erschließt sich einem überhaupt nicht. Für die geplante Erörterung fallen dem Verfasser beim besten Willen keine überzeugenden Gegenargumente ein.
– In solchen Fällen kann eine Stoffsammlung Abhilfe schaffen. Sie bringt Struktur in die vorhandenen Daten, hilft beim Zusammentragen neuer Fakten und fördert den Schreibfluss.
Aber wie entsteht sie? In einem ausführlichen Ratgeber vermitteln wir Infos und Tipps zum Anlegen einer Stoffsammlung!:
Inhalt
Was genau ist eine Stoffsammlung?
Die Stoffsammlung ist ein Bestandteil des sogenannten materialgestützten Schreibens. Sie hilft dabei, Schreibprojekte zu planen und sich einen Überblick über die vorhandenen Inhalte und das neu dazugewonnene Wissen zu verschaffen. Außerdem fördert sie die Kreativität und regt den Schreibfluss an.
Für eine Stoffsammlung trägt der Verfasser alle Informationen zusammen, die irgendwie mit seinem Thema zusammenhängen. Dabei kann alles nützlich sein, was ihm einfällt und was er herausfindet.
Daten und Fakten, Beispiele oder Zitate können genauso in die Stoffsammlung einfließen wie eigene Eindrücke. Das zusammengetragene Material sortiert der Verfasser anschließend.
Durch das Sammeln von möglichst vielen Informationen kann der Verfasser die Inhalte, die er letztlich verwendet, verständlicher und überzeugender darstellen.
Denn er hat sich intensiv mit der Fragestellung befasst und unwichtige Angaben aussortiert. Im Ergebnis kann er einen Standpunkt vermitteln und Alternativen dazu aufzeigen.
Wie wird eine Stoffsammlung angelegt?
Das Anlegen einer Stoffsammlung umfasst mehrere Schritte. Der Ausgangspunkt ist, dass der Verfasser eine Fragestellung, ein Problem oder einen Sachverhalt formuliert.
Diese Formulierung kann schon die Überschrift des Textbeitrags sein oder das Thema im Sinne eines Arbeitstitels nur definieren.
Ist das Thema klar, geht es wie folgt weiter:
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Der Verfasser notiert in Stichworten seine Gedanken, Überlegungen und vorhandenen Informationen zum Thema.
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Anschließend geht er seine Notizen durch und ordnet die Inhalte in Gruppen oder Ober- und Unterthemen an.
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Danach streicht er alle Angaben, die nicht relevant sind.
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Mit den Informationen, die übrig bleiben, erstellt der Verfasser eine Rangliste. Je nach geplantem Text kann er die Inhalte dabei von wichtig zu unwichtig oder umgekehrt ordnen.
Es gibt verschiedene Techniken, um Wissen zusammenzutragen und zu sortieren. Auch das Notieren und Gliedern der Informationen kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen.
Welche Methoden sich am besten eignen, hängt zum einen vom Thema und der Art des geplanten Textes ab. Zum anderen spielen die persönlichen Vorlieben des Verfassers eine Rolle.
Wie können die Daten für die Stoffsammlung notiert werden?
Bündelt der Verfasser das schon vorhandene Wissen und ergänzt es durch neue Inhalte aus seinen Recherchen, kommt reichlich Material zusammen. Damit keine Daten und Angaben verloren gehen und der Verfasser sich in der Informationsmenge zurechtfindet, kann er auf verschiedene Verfahren zurückgreifen, um die Inhalte zu notieren.
Ratsam dabei ist, die Notizen kurz und knapp zu halten, auf den Punkt zu bringen und nach Möglichkeit noch nicht zu sortieren.
Stichwortliste
Zu den gängigsten Methoden gehört die Stichwortliste. Hier notiert der Verfasser alles, was er zu dem Thema weiß, liest oder hört, in aussagekräftigen Stichworten.
Die Begriffe muss er dabei nicht ordnen. Stattdessen schreibt er sie nur in einer Liste untereinander auf.
Cluster
Für ein Cluster schreibt der Verfasser sein Thema mittig auf ein Blatt Papier. Danach notiert er seine Informationen in Stichworten beliebig verteilt um das Thema herum. Anschließend kann er die einzelnen Begriffe mit Linien, Pfeilen oder ähnlichen Symbolen miteinander verbinden.
Kreise, Kästchen oder Markierungen in verschiedenen Farben sorgen dafür, dass aus dem zunächst unsortierten Cluster eine strukturierte Mind-Map wird.
Darauf gehen wir später, bei der Gliederung der Stoffsammlung, noch näher ein.
Tabelle
Eine weitere Möglichkeit, um die Informationen aufzuschreiben, besteht darin, eine Tabelle zu erstellen. Diese Methode bietet den Vorteil, dass die einzelnen Begriffe schon vorsortiert sind. Dadurch kann sich der Verfasser später etwas Arbeit sparen. Allerdings muss er seine Stoffsammlung dann auch entsprechend planen.
Bei einer Tabelle teilt der Verfasser sein Thema von Anfang an in verschiedene Kategorien ein. Bei einer Erörterung können das zum Beispiel Pro- und Contra-Argumente sein.
Für andere Texte vergibt der Verfasser Stichworte oder Überschriften für die einzelnen Themenfelder, die jeweils ihre eigene Spalte in der Tabelle bekommen.
Bevor der Verfasser Inhalte für seine Stoffsammlung notieren kann, braucht er aber natürlich erst einmal Informationen, Daten und Fakten. Seine eigenen Ideen und Überlegungen sind ein Teil davon.
Oft wird er das vorhandene Wissen aber um Angaben ergänzen müssen, die er recherchiert. Für die Beschaffung von Informationen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, so zum Beispiel die W-Fragen-, die BUWA-, die PMI- oder die Kontext-Methode. Was es damit auf sich hat, schauen wir uns in Teil 2 an!
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- Was ist Prosa? Definition, Formen und Merkmale, 1. Teil
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