8 Tipps für gute Texte
Natürlich möchte jeder Autor gute Texte schreiben. Die Beurteilung, wann ein Text gut ist, bleibt zwar letztlich immer eine Frage des eigenen Geschmacks. Aber es gibt Tipps und Tricks, die den richtigen Weg weisen. Hier sind 8 davon!
Ob Zeitungsartikel, Beitrag für eine Internetseite, Kurzgeschichte oder Roman: Kein Autor möchte einen schlechten Text abliefern. Schließlich investiert er Zeit, Arbeit und Mühe in seinen Text und diese Investitionen sollen durch möglichst viele begeisterte Leser belohnt werden.
So etwas wie eine Standardformel oder ein allgemeingültiges Muster für einen gelungenen Text gibt es aber nicht. Denn dazu existieren viel zu viele Textgattungen und Schreibstile. Außerdem liegt es immer im Auge des Betrachters, ob und wie gut ihm ein Text gefällt. Was es aber gibt, sind ein paar Kniffe, die dem Autor auf seinem Weg zu einem gelungenen Text helfen.
Acht Tipps für gute Texte verrät der folgende Beitrag:
Tipp 1: Klären, was es werden soll.
Zum kreativen Schreibprozess gehört, einfach mal vor sich hinzuschreiben, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und herumzuprobieren. Doch wenn es darum geht, einen Text zu verfassen, sollte der Autor entscheiden, was er schreiben will. Ein unterhaltsamer Beitrag wird schließlich anders geschrieben als ein Fachartikel, ein Ratgeber oder ein sachlicher Bericht.
Ein lyrisches Gedicht verlangt einen anderen Schreibstil als eine spannende Kurzgeschichte oder ein fröhliches Kinderbuch. Wirklich anfangen kann der Autor also erst dann, wenn die Richtung feststeht.
Tipp 2: Für den Leser schreiben.
Der Autor schreibt zwar auch ein wenig für sich selbst. In erster Linie schreibt er aber für seine Leser. Wichtig ist deshalb, dass er sich überlegt, wer diese Leser sind. Welche Themen interessieren sie? Welche Sprache benutzen sie? Was erwarten sie von einem Text oder Buch? Worauf möchten sie Antworten haben? Wenn sich der Autor immer wieder vor Augen führt, wen er erreichen will, wird es ihm leichter fallen, tatsächlich für seine Leser zu schreiben.
Tipp 3: Einfache Wörter verwenden.
Wenn es in einem Text beispielsweise Laboratorium statt Labor, Lichtsignalanlage statt Ampel, promenieren statt bummeln oder Grünfläche statt Rasen heißt, klingt das Geschriebene zwar hochtrabender, eindrucksvoller und oft auch etwas eleganter. Aber für die Verständlichkeit und den Lesefluss ist eine einfache Sprache besser. Die wenigsten Leser möchten über hochtrabende Wörter stolpern oder einen Satz zweimal lesen müssen, um ihn zu verstehen. Sie werden es dem Autor deshalb danken, wenn er sich zwar gewählt, aber schlicht ausdrückt.
Tipp 4: Aktive Sprache benutzen.
Eine Handlung kann sowohl im Aktiv als auch im Passiv beschrieben werden. Beeinflusst von offiziellen Schreiben im Amtsdeutsch, Grammatikstunden im Deutschunterricht und Impulsen aus Schreibkursen, lassen sich viele Autoren zu passiven Formulierungen verleiten. Mitunter wirken passive Formulierungen tatsächlich irgendwie interessanter. Allerdings sind sie meist auch schwerer zu verstehen. Und aktive Formulierungen wirken lebendiger.
In Er öffnete das Fenster. steckt einfach viel mehr Dynamik als in Das Fenster wurde von ihm geöffnet. Natürlich kommt es immer auf den Kontext an. Er hielt mich fest. ist nicht so aussagekräftig wie Ich wurde von ihm festgehalten., denn hier führt der Erzähler ja wirklich nicht selbst eine Handlung aus. Insgesamt ist der Autor aber gut beraten, wenn er so oft wie möglich im Aktiv schreibt.
Tipp 5: Kurze Sätze formulieren.
Vor allem weniger erfahrene Autoren neigen dazu, schrecklich lange Sätze zu schreiben. Sie befürchten, dass kurze Sätze einen Text zu abgehackt klingen lassen könnten. Außerdem könnte ein Text aus lauter kurzen Sätzen zu einfach, mitunter fast kindlich wirken. Tatsächlich ist es aber so:
Je kürzer ein Satz ist, desto klarer und verständlicher bringt er die Aussage auf den Punkt. Je weniger Wörter er enthält, desto mehr Gewicht bekommt die Aussage. In einem langen, verschachtelten Satz hingegen verbergen sich oft so viele verschiedene Informationen und Gedanken, dass seine Kernaussage verloren geht.
Natürlich heißt das nicht, dass der Autor nur Kurzsätze formulieren sollte. Ein guter Text zeichnet sich durch einen flüssigen Rhythmus aus. Und dieser Rhythmus entsteht, wenn sich kurze und längere Sätze abwechseln. Insgesamt sollte der Autor aber versuchen, sich eher kurz zu fassen. Also lieber mal einen Punkt setzen als noch ein weiteres Komma.
Tipp 6: Den Text mit Absätzen strukturieren.
Durch Absätze bekommt ein Text buchstäblich Struktur. Die Absätze teilen den Inhalt in übersichtliche Portionen auf. Gleichzeitig ist ein Text, der in Abschnitte aufgeteilt ist, sehr viel besser und einfacher zu lesen als ein langer und kompakter Fließtext. Andersherum sollte es der Autor mit den Absätzen aber auch nicht übertreiben.
Wenn jeder Satz einen eigenen Abschnitt bildet, verliert der Text seinen Zusammenhang. Ähnlich wie bei einem Satz gilt zwar auch bei einem Abschnitt, dass er umso bedeutungsschwerer wird, je kürzer er ist. Als Faustregel gilt aber, dass jeder Absatz einen Gedanken behandeln und auch zu Ende bringen sollte.
Tipp 7: Erst schreiben, dann korrigieren.
Gute Texte entstehen nur äußerst selten beim Schreiben. Das Schreiben ist vielmehr der Arbeitsschritt, der die Grundlage für einen guten Text schafft. Zum guten Text wird das Geschriebene durch das anschließende Überarbeiten, wobei bei diesem Überarbeiten ein Durchgang meist nicht ausreicht. Stattdessen sind mehrere Überarbeitungen notwendig, bis es an einem Text nichts mehr zu verbessern gibt.
Allerdings ist wichtig, dass der Autor die Reihenfolge einhält. Er sollte nicht versuchen, schon beim Schreiben Autor, Lektor und Kritiker in einem zu sein. Dadurch bremst er sich nur selbst aus. Zunächst sollte der Autor also schreiben. Dabei kann und sollte er seine Gedanken fließen lassen. Und er muss weder auf die Sprache noch auf Grammatik- oder Rechtschreibregeln achten. Es geht jetzt erst mal nur darum, das Grundgerüst des Textes zu Papier zu bringen.
Steht der Entwurf, geht es an die Ausarbeitung, danach an den Feinschliff. Ist der Autor mit seinem Text soweit zufrieden, kann er seinen inneren Lektor zu Rate ziehen. Ganz zum Schluss ist der innere Kritiker an der Reihe. Im Idealfall kann der Autor dabei Pausen einlegen. Denn mit etwas zeitlichem Abstand kann ein Text ganz anders wirken als direkt nach seiner Entstehung.
Tipp 8: Jeden Text beenden.
Es dauert seine Zeit, bis ein längerer Text oder gar ein ganzes Buch fertig ist. Und der Tatendrang, mit dem sich der Autor an die Arbeit gemacht hat, verfliegt irgendwann. Manchmal kommen Zweifel auf, ob es sich überhaupt lohnt, an dem Projekt weiterzuarbeiten. Manchmal ist der Autor genervt und hat einfach keine Lust mehr, sich weiter mit diesem Werk zu beschäftigen.
Ein anderer Auftrag oder eine neue Idee, die unbedingt einen Text wert ist, kommt da wie gerufen. Doch der Autor sollte sich nicht in Versuchung führen lassen. Er sollte lernen, sich zusammenzureißen, durchzuhalten und alles, was er angefangen hat, zu Ende zu bringen. Denn wenn er jedes Mal abbricht, sobald es schwieriger wird, wird er nie ein größeres Projekt fertig stellen.
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