Deutsch auf Lehramt studieren – Infos und Tipps, Teil 2
Wer sich für die deutsche Sprache und für Literatur begeistert und sich gut vorstellen kann, sein Wissen an andere weiterzugeben, könnte mit einem Lehramtsstudium im Fach Deutsch die richtige Wahl treffen. Aber wie ist der Ablauf dieses Studiums? Welche Inhalte hat es? Und welcher Abschluss ist notwendig, um die Lehrtätigkeit aufzunehmen?
Wir haben einen zweiteiligen Beitrag mit Infos und Tipps zum Deutschstudium auf Lehramt zusammengestellt. Dabei ging es in Teil 1 um den Bachelor of Education. Hier ist Teil 2!:
Inhalt
Deutsch auf Lehramt studieren: der Master of Education
Die Basis für die spätere Tätigkeit als Deutschlehrer schafft das Bachelor-Studium. Der Bachelor ist gewissermaßen die erste Etappe auf dem Weg zum Ziel. Die nächste Etappe ist das Master-Studium. Der Master of Education ersetzt das frühere Staatsexamen.
Das Master-Studium eröffnet die Möglichkeit, die eigenen Interessengebiete intensiv zu erforschen und sein Wissen noch weiter auszubauen. Auf diese Weise bekommt das Profil der oder des Studierenden den Feinschliff. Gleichzeitig werden nun die Schwerpunkte der künftigen Richtung festgelegt.
Im Masterstudiengang Deutsch auf Lehramt geht es darum, die Kenntnisse in den Fachbereichen Germanistische Linguistik, Germanistische Mediävistik und Neuere Deutsche Literatur, die im Zuge des Bachelor-Studiums erworben wurden, zu vertiefen.
Dazu kommen Kurse und Vorlesungen, die sich mit fachdidaktischen Inhalten befassen. Den praktischen Umgang mit Deutsch als Schulfach lernt und übt der angehende Deutschlehrer in einem Schulpraxissemester.
Die Voraussetzungen für das Masterstudium
Grundsätzlich ist ein Bachelorabschluss in Germanistik die Voraussetzung für den Masterstudiengang. Je nach Uni kann es bei den Aufnahmeregelungen aber Unterschiede geben. Genauso hängt es von der jeweiligen Universität ab, ob die oder der Studierende ein Latinum braucht. An einigen Hochschulen ist es möglich, das Latinum während des Studiums nachzuholen, falls es noch nicht vorhanden ist.
Die reguläre Studienzeit für den Master beträgt zwei Jahre. Das Studium schließt der künftige Lehrer dann mit dem Master of Education als Hochschulabschluss ab.
An das Studium schließt sich in aller Regel noch ein Referendariat an. Das Referendariat ähnelt vom Grundprinzip her einer Probezeit. Der künftige Lehrer wendet sein erworbenes Wissen an und sammelt erste Berufserfahrung. Erst mit dem Master in der Tasche und dem erfolgreich absolvierten Referendariat kann die Tätigkeit als Lehrer im Schuldienst beginnen.
Deutsch auf Lehramt für die Grundschule und andere Schularten studieren
Bei Deutsch auf Grundschullehramt ist die Studiendauer oft etwas kürzer als bei einem klassischen Germanistikstudium auf Lehramt. Außerdem enthält das Studium deutlich mehr Module und Seminare, die sich mit der Didaktik befassen.
Wer später als Lehrer an einer Grundschule unterrichten möchte, absolviert sein Studium an einer pädagogischen Hochschule oder Universität. Gleiches gilt, wenn die Lehrtätigkeit an einer Sonderschule, Hauptschule oder Realschule erfolgen soll. Für eine Lehrberechtigung an einem Gymnasium hingegen ist ein Studium an einer Universität Pflicht.
Die oder der Studierende kann sich bereits bei der Auswahl des Bachelor-Studiengangs entscheiden, an welcher Schulart sie oder er später unterrichten will. Ja nach pädagogischer Hochschule und Bundesland heißt der Bachelor für das Grundschullehramt dann zum Beispiel „Bildung, Erziehung und Unterricht“.
Der Master-Studiengang, der sich an den Bachelor anschließt, nennt sich beispielsweise „Lehramt an Grundschulen“.
Andere Bezeichnungen beziehen sich weniger auf die Schulart als solche, sondern auf die Stufe. So gibt es die Primarstufe, die die Grundschulzeit umfasst. Die Sekundarstufe I beginnt nach der Grundschulzeit und geht bis zur 10. Klasse. Danach folgt die Sekundarstufe II, die die gymnasiale Oberstufe abdeckt.
Unabhängig von der Schulart sind neben dem Bachelor der Master und ein Referendariat die Voraussetzungen, um den Lehrerberuf ergreifen zu gönnen.
Auch wer an einer Grundschule unterrichten will, muss sein Studium nach dem Bachelor mit dem Master abschließen und danach die Bewährungsprobe in der Praxis bestehen.
Das Einkommen als Deutschlehrer
Bleibt noch die Frage, wie viel ein Deutschlehrer eigentlich verdient. Allgemeingültig lässt sich diese Frage nicht beantworten. Denn die Höhe des Gehalts hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Schulart, die Schulform und das Bundesland. Neben der Berufserfahrung macht es außerdem einen Unterschied, ob ein Lehrer angestellt oder verbeamtet ist.
Oft richtet sich das Einkommen nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes. Demnach verdient ein verbeamteter Lehrer in Nordrhein-Westfalen zum Beispiel durchschnittlich 3.700 bis 4.200 Euro brutto monatlich.
Vor allem ein Germanistikstudium bindet aber nicht zwangsläufig an den Lehrerberuf. Wer Deutsch auf Lehramt studiert hat und sich später doch noch einmal umorientieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. So ist zum Beispiel denkbar, im Kulturbereich zu arbeiten, in den Journalismus zu wechseln oder als Schriftsteller tätig zu werden.
Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:
- Deutsch auf Lehramt studieren – Infos und Tipps, Teil 1
- Formulierungen im Grundschulzeugnis richtig einordnen, 2. Teil
- Formulierungen im Grundschulzeugnis richtig einordnen, 1. Teil
- Bildergeschichten in der Grundschule – Infos und Tipps zum Schreiben, 2. Teil
- Bildergeschichten in der Grundschule – Infos und Tipps zum Schreiben, 1. Teil
- Was ist eine Reizwortgeschichte? 2. Teil
- Was ist eine Reizwortgeschichte? 1. Teil
- Warum ist es wichtig, Kindern vorzulesen?
Thema: Deutsch auf Lehramt studieren – Infos und Tipps, Teil 2
Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns