Deutsch auf Lehramt studieren – Infos und Tipps, Teil 1
Deutsch auf Lehramt ist ein spannendes Studium für alle, die sich für die deutsche Sprache und für Literatur begeistern. Doch wie läuft das Studium ab? Ab wann kommen zur Germanistik auch Pädagogik und Didaktik dazu? Muss der angehende Deutschlehrer in dem Bundesland studieren, in dem er später unterrichten möchte? Und welcher Abschluss ist überhaupt erforderlich, um zu lehren?
In einem zweiteiligen Beitrag haben wir Infos und Tipps rund ums Lehramtsstudium im Fach Deutsch zusammengestellt. Dabei beginnen wir mit dem Bachelor of Education:
Inhalt
Deutsch auf Lehramt studieren: der Bachelor of Education
Für Schülerinnen und Schüler spielt das Fach Deutsch während der gesamten Schulzeit eine zentrale Rolle. Denn dieses Schulfach schafft wichtige Voraussetzungen, um aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben, die Schullaufbahn fortsetzen und erfolgreich ins Berufsleben einsteigen zu können.
Die Kernaufgabe des Deutschunterrichts besteht darin, die Schülerinnen und Schüler sprachlich zu qualifizieren. Dazu gehört das Vermitteln von Kompetenzen wie dem Lesen und dem Schreiben. Diese Kompetenzen sind notwendig, um sich Wissen anzueignen, es zu verarbeiten, mit anderen zu teilen und kritisch zu reflektieren.
Das Studium bereitet auf die Tätigkeit als Deutschlehrer vor. Dabei endet die erste Etappe mit dem Abschluss als Bachelor of Education. Erste Etappe deshalb, weil sich daran noch der Master of Education und ein Referendariat anschließen. Erst danach ist es möglich, als Lehrer zu unterrichten.
Das Bachelorstudium ist an den meisten Unis modular aufgebaut. In den Modulen sind die Studieninhalte thematisch zusammengefasst und werden in unterschiedlichen Formen gelehrt. Dabei gliedern sich die Module in Pflicht- und in Wahlpflichtmodule.
Die drei grundlegenden Bereiche bei einem Germanistikstudium, die sowohl Lehramtsstudenten als auch normale Germanistikstudenten durchnehmen, sind:
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Linguistik
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Neuere deutsche Literatur
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Mediävistik; das ist die Wissenschaft zur Sprache und Literatur des Mittelalters
Weitere Pflichtmodule können zum Beispiel die systemorientierte Linguistik, die Sprachgeschichte, die Literaturwissenschaft, die geschriebene und gesprochene Sprache oder die Sprachtypologie sein.
Ergänzend dazu sucht sich der angehende Lehrer Wahlpflichtfächer aus. Je nachdem, wo er seine Schwerpunkte setzen möchte, kann er zum Beispiel in Richtungen wie Medienwissenschaft, Linguistik, Philosophie oder Kulturwissenschaft gehen. Als Lehramtsstudent belegt er außerdem fachdidaktische Kurse wie beispielsweise die Sprach- und Literaturvermittlung.
Während des Studiums muss der oder die Studierende in allen Modulen eine bestimmte Anzahl an Leistungspunkten sowie gewisse Studien- und Prüfungsleistungen erbringen.
Das Studium endet dann mit einer schriftlichen Bachelorarbeit, die in vielen Bundesländern durch eine mündliche Prüfung ergänzt wird.
Mögliche Fächerkombinationen im Lehramtsstudium
Bei einem Studium auf Lehramt sollte der oder die Studierende die Fächer zusammenstellen, die zu den eigenen Stärken und persönlichen Interessen passen. Die Schulfächer, die ihm oder ihr selbst leichtgefallen sind und Spaß gemacht haben, sind oft eine gute Orientierungsgrundlage.
Je nachdem, an welcher Schulform die spätere Lehrtätigkeit erfolgen soll, können die möglichen Schulfächer in zwei Gruppen gegliedert sein. Die erste Gruppe enthält die Kernfächer, von denen eines zwingend gewählt werden muss. Die zweite Gruppe bilden Zweitfächer, die frei ausgesucht werden können.
Wer Gymnasiallehrer werden möchte, wählt zum Beispiel Deutsch als Kernfach und ergänzt es um ein Haupt- oder Nebenfach seiner Wahl. Beim Grundschullehramt hingegen ist es oft Pflicht, Deutsch und Mathe zu studieren. Die Fächerkombination kann dann beispielsweise durch Englisch, Religion oder Sport ergänzt werden.
Daneben besteht die Möglichkeit, sich für ein drittes Fach zu entscheiden. Das ist dann ein sogenanntes Erweiterungs- oder Ergänzungsfach. Hier erlernt der oder die Studierende alle fachlichen und didaktischen Inhalte. Zusätzliche Praxisphasen und eine Abschlussarbeit in diesem Fach sind aber nicht notwendig.
Die Voraussetzungen für das Bachelorstudium
Für ein Deutschstudium ist die Hochschulreife, also Abitur notwendig. Ob es einen Numerus Clausus gibt, ist je nach Uni verschieden. Ein Sprachnachweis wird benötigt, wenn Deutsch nicht die Muttersprache des oder der Studierenden ist.
Ein Vorteil kann sein, wenn der angehende Lehrer Deutsch als Leistungskurs in der Schule belegt hatte. Auch Sprachkenntnisse in Englisch können hilfreich sein. Das liegt daran, dass Teile der sprachwissenschaftlichen Fachliteratur auf Englisch verfasst sind.
Daneben sollte der oder die Studierende gerne und viel lesen. Interesse an Geschichte und am Zeitgeschehen ist ebenfalls wichtig. Vor allem im Fach Mediävistik steht die Entwicklung der deutschen Sprache im Mittelpunkt. Um die behandelte Literatur erforschen zu können, ist es notwendig, sie in den zeitlichen und geschichtlichen Kontext einzuordnen.
Für den späteren Beruf des Lehrers sind zudem persönliche Eigenschaften und Merkmale gefragt. Kommunikationsstärke, Einfühlungsvermögen, Geduld oder auch die Fähigkeit, Kinder und Jugendliche zu motivieren, zählen zum Beispiel dazu.
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