Freies Schreiben

Freies Schreiben

 

Freies Schreiben ist kein eindeutig definierter Begriff, wenngleich wissenschaftliche Abhandlungen freies Schreiben teilweise mit spontanem, kreativem, assoziativem oder improvisierendem Schreiben gleichsetzen.

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Das freie Schreiben spielt als Konzept insbesondere im schulischen Bereich eine wichtige Rolle, ist jedoch vor allem in letzter Zeit etwas in die Kritik geraten. Das Konzept beruht auf der Idee, Schüler frei schreiben zu lassen, ohne dass dabei Druck, Zwang oder die Angst vor Korrekturen oder Bewertungen ihre Kreativität und ihre Bereitschaft, zu schreiben, einschränken.

Das Grundprinzip

Um das Grundprinzip von freiem Schreiben verstehen zu können, muss zunächst zwischen den verschiedenen Schreibkonzepten unterschieden werden. Eine Variante ist das sogenannte normierte Schreiben, das auch als gebundenes oder angeleitetes Schreiben bezeichnet wird.

Dieses Schreibkonzept basiert auf klaren Anweisungen, die für die jeweilige Schreibaufgabe gelten und die Schreibaufgaben müssen die grundlegenden Anforderungen, also die jeweils geltende Norm, erfüllen. Zu solchen Schreibaufgaben gehören beispielsweise Erörterungen, Protokolle oder auch Geschäftsbriefe, Berichte oder Bewerbungen.

 

Anleitung zum freien Schreiben

 

Alle diese Schreibaufgaben werden nach einer bestimmten Anleitung geschrieben, die jeweils die Form, die Inhalte, den Aufbau und die sprachliche Gestaltung vorgibt. Nachteilig an diesem Schreibkonzept ist, dass nur bedingt Raum für die eigene Kreativität gegeben ist.

Dennoch ist wichtig, dass Schüler das normierte Schreiben lernen, beispielsweise in der Hinsicht, dass es im späteren Berufsleben eine nicht unerhebliche Rolle spielt.

Ein anderes Schreibkonzept ist das kreative Schreiben nach einer literarischen Vorlage:

Hierbei bildet ein Schriftstück die Basis für die eigentliche Schreibaufgabe, beispielsweise ein Roman oder ein Gedicht. Die Schreibaufgabe beinhaltet dann strenggenommen zwei Aufgabenstellungen, denn um die Schreibaufgabe lösen zu können, muss der vorliegende Text zuerst analysiert und interpretiert werden.

Dieses Schreibkonzept ermöglicht etwas mehr Kreativität und Phantasie als das normierte Schreiben, muss aber dennoch inhaltlich und stilistisch zu der Vorlage passen. Um Schülern das kreative Schreiben nach einer Vorlage zu vermitteln, ist es daher sinnvoll, in kleinen Schritten zu arbeiten.

So wäre eine mögliche Übung, eine Vorlage aus einer anderen Perspektive nacherzählen zu lassen oder die Schüler aufzufordern, eine neue Figur in die Geschichte zu integrieren.

 

Regeln und Normen

Freies Schreiben meint nun, dass Schüler das und in der Form schreiben können, wie sie dies möchten. Das bedeutet, im Zuge des freien Schreibens können die eigenen Ideen und Gedanken zu Papier gebracht werden, ohne dabei strenge Regeln oder Normen einhalten zu müssen.

So muss sich ein Gedicht nicht reimen, eine Geschichte muss kein festgelegtes Thema behandeln und ein Brief muss nicht in einem bestimmten Stil geschrieben werden. Im Vordergrund bei der Idee des kreativen Schreibens steht die Absicht, Schüler zum Schreiben und zum Umgang mit der Sprache zu ermutigen.

Um die notwenigen Impulse dazu zu geben, gibt es unterschiedliche Tipps, beispielsweise indem mit Musik, Bildern, Licht oder unterschiedlichen Gegenständen gearbeitet wird, aus denen die Schüler dann ihre Ideen und Gedanken entwickeln können. Die Argumente, die für das freie Schreiben sprechen, liegen darin, dass auf diese Weise unter anderem die Kreativität, die Ausdrucksfähigkeit, das Selbstverständnis und die Schreibfähigkeit gefördert werden.

 

Rechtschreibung und Grammatik

Kritiker führen jedoch an, dass die Ergebnisse kaum vorhersehbar und nur bedingt miteinander vergleichbar sind, da die Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft der Schüler eine maßgebliche Rolle spielen. Zudem wird oft angenommen, dass das freie Schreiben, das von der Grundidee her von Bewertungen und Korrekturen losgelöst ist, Aspekten wie dem Stil oder der Rechtschreibung keine Bedeutung schenkt.

Dies ist so aber nicht richtig. Selbstverständlich stellen sich Rechtschreibung und Grammatik nicht irgendwann von alleine ein und natürlich dürfen und sollen Lehrer und Eltern auf Fehler hinweisen.

Dies soll allerdings behutsam geschehen, um Frust zu vermeiden. Freies Schreiben verfolgt die Absicht, einen Einstieg in das Schreiben und Freude am Schreiben zu vermitteln.

Dies setzt aber voraus, dass Schüler motiviert und ermutigt werden, ihren Gedanken freien Lauf zu lassen und sie auf Papier festzuhalten, ohne sich dabei von möglichen Fehlern ausbremsen zu lassen.

 

 

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    Thema: freies Schreiben

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