Übersicht: Abkürzungen bei Adressen

Übersicht: Abkürzungen bei Adressen

Auch wenn heute viel über das Telefon und über E-Mail oder andere digitale Wege kommuniziert wird, hat der gute alte Brief keineswegs ausgedient. Gerade bei wichtigen Unterlagen, bei geschäftlichen und behördlichen Angelegenheiten und auch bei persönlicher Post wird nach wie vor der klassische Postweg bevorzugt. Nun ist es aber mitunter gar nicht so einfach, einen Brief richtig zu adressieren.

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Der Standard sieht vor, dass in der ersten Zeile der Name steht. In den beiden nächsten Zeilen folgen die Straße samt Hausnummer und die Postleitzahl mit Ort. Allerdings stellt sich manchmal beispielsweise die Frage, was im Adressfeld stehen muss, damit die Post tatsächlich nur von demjenigen geöffnet wird, für den sie bestimmt ist. Problematisch kann es auch dann werden, wenn etwa der Ortsname so lang ist, dass er nicht ins Adressfeld passt.

Für alle möglichen Fälle gibt es zwar Abkürzungen. Doch welches Kürzel steht wofür? Und wo muss es im Adressfeld platziert werden?

Damit es künftig etwas einfacher wird, fasst die folgende Übersicht
die wichtigsten Abkürzungen bei Adressen zusammen:

Abkürzungen rund um den Empfänger

Der Nachname des Empfängers darf grundsätzlich nicht abgekürzt werden. Nur durch den ausgeschriebenen Familiennamen ist nämlich sichergestellt, dass der Brief eindeutig zugeordnet werden kann und beispielsweise in einem Mehrfamilienhaus auch wirklich im richtigen Briefkasten landet. Im Unterschied zum Nachnamen muss der Vorname nicht ausgeschrieben werden.

Es reicht aus, den Vornamen mit dem ersten Buchstaben und einem Punkt abzukürzen. Wird eine Anrede verwendet, kann diese ausgeschrieben werden. In der Praxis wird jedoch oft ein Kürzel verwendet. So wird statt Herr nur Hr., statt Frau nur Fr. und statt Familie nur Fam. geschrieben. Entscheidend beim Empfänger ist aber immer der Nachname. Sowohl der Vorname als auch die Anrede können zwar, müssen aber nicht angegeben werden.

Besonderheiten ergeben sich, wenn unter einer Anschrift nicht nur der Empfänger, sondern auch andere Personen zu erreichen sind. Um welchen Zusatz die Anschrift dann ergänzt werden sollte, hängt davon ab, wie mit dem Brief verfahren werden soll.

·         Richtet sich der Brief an eine bestimmte Person bei einem Unternehmen, in einem Amt oder in einer anderen Einrichtung, wird üblicherweise der Zusatz zu Händen verwendet. Dabei steht der Name des Hauptadressaten, also beispielsweise des Unternehmens, in der ersten Zeile. In der Zeile darunter wird der Zusatz samt Namen des eigentlichen Empfängers vermerkt. Der Adresszusatz wird jedoch in aller Regel nicht ausgeschrieben, sondern mit z. Hd. oder z. H. abgekürzt.

·         Der Zusatz z. Hd. stellt sicher, dass der Brief an denjenigen weitergeleitet wird, für den er bestimmt ist. Allerdings darf auch ein anderer den Brief öffnen, wenn der Empfänger nicht da ist. Manchmal ist genau dies sogar erwünscht, beispielsweise bei einer Angelegenheit, die möglichst schnell bearbeitet werden soll. Hierfür gibt es einen eigenen Zusatz, der oder Vertreter im Amt heißt und im Adressfeld mit o.V.i.A. abgekürzt wird. Um seinen Brief direkt einer Person zukommen zu lassen und gleichzeitig sicherzustellen, dass der Brief bei Abwesenheit dieser Person nicht in der Ablage landet, sondern von einem Vertreter gelesen wird, wird in die zweite Zeile also z. Hd. Hr./Fr. Name o.V.i.A. geschrieben.

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·         Das Gegenstück zum Vertreter im Amt ist der Zusatz persönlich, abgekürzt durch pers.. Dieser Adresszusatz macht deutlich, dass der Brief nur von demjenigen geöffnet werden darf, der als Empfänger genannt ist. Meist wird der Zusatz dabei hinter dem Namen platziert, also so: z. Hd. Hr./Fr. Name pers.

·         Daneben gibt es noch das Kürzel c/o. Dieses Kürzel steht für care of und wird sinngemäß mit wohnhaft bei übersetzt. Verwendet wird das Kürzel zum einen, wenn sich der Brief an eine Person richtet, die bei einer anderen Person oder Familie zur Untermiete wohnt. Zum anderen kann das Kürzel genutzt werden, wenn der Empfänger zwar unter dieser Anschrift zu erreichen ist, sein Name aber nicht auf dem Briefkasten steht. In diesem Fall hat das Kürzel c/o die gleiche Funktion wie der Adresszusatz zu Händen. Eine Besonderheit beim Kürzel c/o ist aber die Reihenfolge. Hier steht nämlich in der ersten Zeile der Name von demjenigen, an den sich der Brief richtet. In der Zeile darunter steht dann das Kürzel c/o und dahinter der Name des Vermieters, des Unternehmens oder eben desjenigen, dessen Name auf dem Briefkasten steht.

Abkürzungen bei der Straße

Der eigentliche Name der Straße wird normalerweise ausgeschrieben. Beim Wortbestandteil Straße als solches bleibt es dem Absender hingegen überlassen, ob er ihn ausschreibt oder abkürzt. Heißt die Straße beispielsweise Hauptstraße, kann der Absender also entweder Hauptstraße oder Hauptstr. schreiben.

Beides ist möglich. Ist die Straße nach einer Person benannt, kann der Vorname der Person aber abgekürzt werden. Statt Friedrich-Schiller-Straße kann der Absender somit auch die Kurzform F.-Schiller-Str. verwenden. Für andere Straßenbezeichnungen wie Allee, Gasse oder Weg gibt es keine Abkürzungen.

Enthält die Anschrift keine Straße, sondern nur eine Postfachnummer, wird meist Postfach 123 geschrieben. Als Kürzel ist hier zwar PF 123 möglich. Allerdings wird dieses Kürzel in der Praxis kaum verwendet.

Abkürzungen beim Ortsnamen

Im Zusammenhang mit den Ortsnamen werden Abkürzungen in zweierlei Hinsicht genutzt. So kommen sie zum einen dann vor, wenn es sich um einen sehr langen Ortsnamen handelt, der aus zwei Wörtern besteht. Damit ein solcher Ortsname ins Adressfeld passt, kann der zweite Namensteil abgekürzt werden. Ein Beispiel hierfür ist Garmisch-Partenkirchen, bei dem auch die Kurzform Garmisch-P. verwendet werden kann.

Zum anderen werden Abkürzungen bei Ortsnamen genutzt, um eine eindeutige Zuordnung sicherzustellen. Üblich ist dies wiederum vor allem bei Orten, die es mehrfach gibt. So kann beispielsweise die Stadt Frankfurt je nach Zielort entweder durch die Zusätze Frankfurt a. M. oder Frankfurt/M., oder aber durch Frankfurt a. d. O. oder Frankfurt/O. ergänzt werden.

Daneben wird teilweise das Kürzel OT verwendet. Dieses Kürzel steht für Ortsteil und findet in erster Linie dann Anwendung, wenn ein Ort mehrere Ortsteile mit gleicher Postleitzahl hat.

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Gerd Traube, studierter Germanist und Buchautor, geboren 1966, Michaela Lange, geboren 1978, Deutschlehrerin und Privatautorin, Canel Gülcan -Studentin Lehramt Deutsch/Germanistik, sowie Ferya Gülcan Redakteurin und Betreiberin dieser Seite, schreiben hier für Sie/euch alles Wissenswerte zum Thema Schreiben. Ob für Schule, Beruf, angehende Schriftsteller oder Redakteure, wir hoffen, dass unsere Übungen und Anleitungen Ihnen weiterhelfen.

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