4 Lesetipps für Autoren
Egal ob Romane, Ratgeber und Anleitungen, Sachbücher, Zeitungsartikel oder Blog-Beiträge: Das Schreiben ist in erster Linie eine handwerkliche Technik. Natürlich gehört auch ein gewisses Maß an Kreativität, Talent und Gespür für das Spiel mit der Sprache dazu.
Schließlich sind das Faktoren, die den Stil des Autors ausmachen. Doch grundsätzlich ist das Schreiben weit weniger eine Kunst, als viele glauben. Und bevor der Autor an einen künstlerischen Feinschliff denken kann, muss er erst einmal die Regeln lernen und die Grundlagen beherrschen.
Dazu wiederum gehört auch, dass er liest – viel liest. Denn zum Schreiben gehört das Lesen untrennbar dazu.
Nur: Was sollte der Autor lesen?
Grundsätzlich kann der Autor natürlich lesen, was er möchte. Ein nüchterner Zeitungsartikel kann schließlich genauso gute Ideen für den Umgang mit Sprache und den gezielten Einsatz von Wörtern und sprachlichen Bildern liefern wie ein fesselnder Roman. Doch mit Blick auf seine Arbeit kann es nicht schaden, wenn der Autor seinen Lesestoff bewusst auswählt.
In diesem Sinne sind hier also vier Lesetipps für Autoren!:
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Inhalt
Tipp: Schreibratgeber
Schreibratgeber gibt es in vielen verschiedenen Varianten. So sind zum einen recht umfangreiche Standardwerke erhältlich. Sie behandeln das Schreiben als solches und berücksichtigen dabei verschiedenste Aspekte. Zum anderen gibt es Schreibratgeber, die sich gezielt einem bestimmten Thema widmen. Das kann beispielsweise eine spezielle Schreibtechnik, ein besonderer Schreibstil oder eine Vorgehensweise, etwa das Entwickeln von Plots oder das Ausarbeiten von Charakteren, sein.
Der Pluspunkt von Schreibratgebern besteht darin, dass sie dem Autor notwendiges und erprobtes Wissen zur Verfügung stellen. Beim Schreiben ist es letztlich nicht möglich, das Rad neu zu erfinden. Stattdessen gibt es Techniken und Regeln, die schlichtweg funktionieren. Und der Autor sollte diese Grundlagen kennen.
Allerdings sind Schreibratgeber natürlich keine Garantie. Bloß weil sich der Autor Wissen aneignet, heißt das noch lange nicht, dass er dieses Wissen für sich auch umsetzen kann. Und manchmal bremst den Autor zu viel Wissen sogar aus. Statt auf sein Können zu vertrauen und sich auf seinen Stil zu verlassen, hat er ständig irgendwelche Regeln, Tipps und Tricks im Hinterkopf. Das Ergebnis ist, dass er zunehmend unsicher wird und ein Schreibfluss nicht entstehen will.
Insgesamt ist der Autor deshalb gut beraten, wenn er Schreibratgeber wie Lexika behandelt. Er sollte sie nicht als verbindliche Anleitungen oder Rezepte verstehen, die ihm vorgeben, was er wann wie machen muss, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. Stattdessen sollte der Autor einen Schreibratgeber bei Bedarf als Werkzeug nutzen.
So wie der Autor einen Hammer aus der Werkzeugkiste holt, wenn er einen Nagel einschlagen will, sollte er einen Schreibratgeber aus dem Regal nehmen und die Info, die er in dem Moment braucht, gezielt nachschlagen. Auf diese Weise kann der Autor auf hilfreiches Wissen zurückgreifen, ohne sich selbst zu sehr auszubremsen.
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Tipp: Weltliteratur
Die großen Klassiker der Weltliteratur gelten nicht umsonst als echte Meisterwerke. Und auch wenn der Autor eigentlich in einem anderen Genre Zuhause ist und in einem völlig anderen Stil schreibt, sollte er sich die alten Schmöker immer mal wieder zu Gemüte führen.
Warum? Weil viele Erzähltechniken, Schreibstile und sprachlichen Werkzeuge in den Klassikern ihre Wurzeln haben. Und weil sie sonst kaum in einer so reinen Form zu finden sind.
Natürlich heißt das nicht, dass sich der Autor zum Ziel machen sollte, wie Goethe, Shakespeare, Kafka oder Dostojewski zu schreiben. Aber er kann die Meisterwerke nutzen, um sich Anregungen zu holen und von den ganz Großen zu lernen. Außerdem sind die Weltklassiker einfach unterhaltsamer als nüchterne Schreibratgeber.
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Tipp: Bücher aus dem eigenen Genre
Natürlich hat jeder Autor seinen eigenen Stil und bestenfalls seine Note oder sein unverkennbares Markenzeichen. Trotzdem reiht sich der Autor mit seiner Arbeit immer auch in die Welt der Literatur ein. Sein Werk wird mit den Büchern, die es schon gibt und die noch folgen werden, in ein Verhältnis gesetzt. Folglich haben die Leser bestimmte Erwartungen.
Denn wenn sie einen Krimi, eine Liebensgeschichte, eine Autobiografie oder auch ein Sachbuch zur Hand nehmen, dann haben sie einfach gewisse Vorstellungen von den Inhalten und Abläufen. Ob sie den Autor kennen oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
Der Autor sollte deshalb regelmäßig Bücher und Texte aus dem Bereich lesen, in dem auch seine Arbeiten angesiedelt sind. Dabei geht es nicht darum, die Muster anderer Autoren aufzuspüren, um sie dann zu kopieren. Das Ziel ist vielmehr, ein Gespür für die typischen Formen, Strukturen und Regeln zu entwickeln. Denn erst wenn der Autor die Spielregeln kennt, kann er sie auf seine eigene Art interpretieren.
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Tipp: Biographien und Blogs anderer Autoren
Niemand ist als erfolgreicher Autor auf die Welt gekommen. Jeder Schriftsteller hat einmal klein angefangen und auf seinem Weg neben Erfolgen auch Rückschläge erlebt. Für den Autor kann es deshalb sehr hilfreich sein, wenn er die Autobiographien von großen, namhaften Schriftstellern liest.
- Wie ist der jeweilige Schriftsteller zum Schreiben gekommen?
- Wie arbeitet er?
- Was inspiriert ihn, wo sammelt er Ideen?
- Wie ist sein Weg verlaufen, bis er einen Verlag gefunden hatte?
- Was hat zu seinem Erfolg geführt?
- Welche Rückschläge gab es und wie ist der Schriftsteller damit umgegangen?
- Was hat dem Schriftsteller dabei geholfen, nicht aufzugeben und an seinen Durchbruch zu glauben?
Antworten auf solche Fragen findet der Autor, wenn er sich mit dem Leben anderer Schriftsteller beschäftigt. Und auch wenn jeder Lebensweg natürlich anders verläuft und sich die Zeiten zudem ändern, kann der Autor vielleicht die eine oder andere Erkenntnis für sich mitnehmen.
Die moderne Variante von klassischen Autobiographien sind Blogs. Viele Autoren und Texter schreiben auf ihren Blogs darüber, wie sie leben, schreiben und arbeiten. Von den Erfahrungen von Kollegen, die den Beruf schon länger ausüben, kann der Autor lernen.
Außerdem kann er oft einen Blick hinter die Kulissen werfen und den Schriftstellern gewissermaßen über die Schulter schauen. Im Unterschied zu Schreibratgebern bekommt er hier dann keine Tipps, die allgemeingültig gehalten sind. Stattdessen findet er Anregungen und Ideen, die er für sich persönlich weiterdenken kann.
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