Bilderbuch schreiben

Bilderbuch schreiben

 

Bilderbücher blicken auf eine schon recht lange Geschichte zurück, haben sich im Laufe der Zeit jedoch deutlich verändert. “Die sichtbare Welt” von Johann Amos Comenius gilt als das erste Bilderbuch überhaupt, Es erschien 1658 und verfolgte die Absicht, Kindern mithilfe von 150 Holzschnitten und Texten die Welt zu erklären.

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Kinderbücher

Bis ins 18. Jahrhundert waren solche und ähnliche Bücher die einzigen Kinderbücher mit Bildern. Erst um 1830 entstand die Idee, dass sich Bilderbücher nicht nur zum Lernen, sondern auch zum Erzählen von Geschichten eignen. Dies lag daran, dass Kinder und Jugendliche erst im Laufe des 18. Jahrhunderts nicht mehr nur als unfertige Erwachsene angesehen wurden. Hinzu kam, dass in etwa dieser Zeit auch das sogenannte optische Zeitalter begann.

Lange Zeit gab es Bilder, Gemälde und illustrierte Bücher nur in Kirchen oder in sehr reichen Häusern. Erst als Panoramen als große Rundgemälde erfunden und auf Jahrmärkten ausgestellt wurden, wurden Bilder für viele Menschen zugänglich und weckten ihr Interesse am Sehen. In der Folge führte dies zu einer Reihe unterschiedlicher optischer Erfindungen, beispielsweise zur Fotografie, dem Kino oder auch dem Fernsehen. Gleichzeitig entwickelte sich das Bilderbuch zu einem Massenartikel, nachdem es mittlerweile auch verbesserte Druckmaschinen gab. Die eigentliche Geschichte des Bilderbuchs beginnt jedoch erst im Zeitalter der Romantik. Die Menschen erfreuten sich an der Natur und sehnten sich gleichzeitig nach den vermeintlich besseren, alten Zeiten.

Die Bilderbücher aus dieser Zeit spiegeln diese Haltung wieder und zeigen eine schöne, heile Welt. Hier liegen übrigens auch die Wurzeln des Sprichwortes, dass etwas so schön ist wie im Bilderbuch. Eine Art Befreiungsschlag gab es dann durch das Buch “Der Struwwelpeter” im Jahre 1844, denn in diesem Buch gab es zum ersten Mal auch freche Kinder und damit ein Stück weit mehr Realität. Ab 1900 begannen die Überlegungen, was ein Buch eigentlich kindgerecht macht und welche Bilder die richtigen Bilder für Kinder sind. Diese Überlegungen sind bis heute noch nicht abgeschlossen.   

 

Mittlerweile gibt es Bilderbücher in zahlreichen Varianten.

Dabei richten sich Bilderbücher keineswegs nur an Babys und Kleinkinder, auch wenn Bücher mit dicken Seiten aus Pappe und einfachen Bildern wirklich für diese Zielgruppe gedacht sind und helfen sollen, das Sprechen zu lernen. Genauso gibt es aber auch Bilderbücher, die für ältere Kinder gedacht sind, und sogar Bilderbücher für Erwachsene. Gemeinsam ist allen Bilderbüchern, dass die Bilder im Mittelpunkt stehen. Anders als in anderen Büchern sind die Bilder in Bilderbüchern nicht nur schmückendes Beiwerk, das die Texte auflockert, sondern die Bilder erzählen genauso wie Texte eine Geschichte.

 

Anleitung und Tipps zum Bilderbuch schreiben und gestalten

 

Möchte ein Hobbyautor ein Bilderbuch schreiben, wird er schnell feststellen, dass dies gar nicht so einfach ist. Sicherlich gibt es viele Tipps, wie ein Autor ein ansprechendes, interessantes und optisch schönes Bilderbuch schreiben und gestalten kann.

Der mit Abstand wichtigste Tipp und die wichtigste Grundvoraussetzung für das Schreiben eines Bilderbuches lautet jedoch, dass der Autor die Welt mit den Augen seiner Zielgruppe sehen muss. Das bedeutet, die Bilder und die Geschichten fallen völlig anders aus, je nachdem ob der Autor ein Bilderbuch für Babys gestaltet oder für beispielsweise Leseanfänger schreibt.

Möglichkeiten

Unterschiede gibt es zudem im Hinblick auf die Anleitung, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Bilder und die Texte in dem Bilderbuch miteinander kombiniert werden können. Erzählen die Bilder und die Texte die Geschichte zusammen, wird dies als Bild-Text-Parallelität bezeichnet. In diesem Fall erklären die Texte die Bilder und umgekehrt. Der gegenteilige Fall wird geflochtener Zopf genannt.

Das bedeutet, dass sich die Bilder und die Texte gegenseitig umspielen und jeweils einzelne Schritte der Geschichte erzählen. Erzählen die Bilder etwas anderes oder das Gegenteil von den Texten, wird vom kontrapunktischen Erzählen gesprochen.

Möchte ein Autor ein Bilderbuch schreiben, muss er sich jedoch nicht nur eine Geschichte ausdenken, diese in einen kindgerechten Text umwandeln und überlegen, wie er seinen Text mit Bildern kombinieren möchte, sondern er muss auch entscheiden, welche Art von Bildern er dabei verwendet. Im wesentlichen unterscheiden sich die Bilder in Bilderbüchern in drei große Hauptgruppen. Monoszenische Bilder stellen einen einzigen Moment aus der Geschichte dar, pluriszenische Bilder hingegen zeigen mehrere Szenen, die sich gleichzeitig abspielen.

Von einer Bild-Bild-Montage wird gesprochen, wenn ein einziges Bild einen Zeitverlauf oder eine Bewegung darstellt.

 

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    Thema: Bilderbuch schreiben

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