Infos und Tipps rund um Lückendiktate, Teil 1
Diktate sind ein echter Klassiker im Deutschunterricht. Denn sie sind ein probates Mittel, um die Kenntnisse in Sachen Rechtschreibung und Zeichensetzung zu überprüfen. Außerdem testen sie das Hörverständnis.
Doch Diktate tauchen nicht nur in der Schule auf, sondern sind immer wieder auch Bestandteil von Einstellungstests. Dabei handelt es sich dann oft um Lückendiktate.
Nur: Warum lassen Unternehmen Bewerber eigentlich Diktate schreiben? Was unterscheidet ein Lückendiktat von einem normalen Diktat? Und wie läuft ein Lückendiktat ab? In einem zweiteiligen Beitrag verraten wir Infos und Tipps rund um Lückendiktate.
Hier ist Teil 1!:
Inhalt
Diktate und Lückendiktate – wozu das Ganze?
Ob Schüler, Azubi, Arbeitnehmer oder Selbstständiger: Die deutsche Sprache muss sicher sitzen. Und das gilt sowohl für die gesprochene als auch für die geschriebene Sprache. Wie viel Büroarbeit anfällt, hängt zwar vom Beruf ab. Aber es gibt keinen Job, bei dem es ohne Schreibkram geht.
Selbst wer in einem Handwerksberuf auf der Baustelle arbeitet, muss Bedienungsanleitungen lesen, Berichte verfassen, seine Arbeiten dokumentieren, Bestellungen aufschreiben und sich mit Richtlinien auseinandersetzen.
In technischen, medizinischen, kaufmännischen und kreativen Berufen ist der Anteil an Büroarbeit noch einmal ein ganzes Stück größer.
Damit der anfallende Schriftverkehr ordentlich und zügig bewältigt werden kann, ist ein versierter Umgang mit der Schriftsprache Voraussetzung.
Auf Dauer ist es schließlich nicht nur peinlich, wenn die Aufzeichnungen voller Rechtschreibfehler sind. Stattdessen kann es auch ärgerlich werden, wenn der Chef oder die Kollegen dauernd nachfragen müssen, was der Schreiber mit seinen Aufzeichnungen meint.
Um die Basis für schriftliche Vorgänge im späteren Alltags- und Berufsleben zu schaffen, werden in der Schule Diktate geschrieben. Und viele Unternehmen machen sich gleich im Auswahlverfahren ein Bild davon, wie es um die Deutschkenntnisse steht.
Gleiche Voraussetzungen für alle.
Ein Diktat ist nicht nur ein altbewährtes Instrument, um die Rechtschreibung, die Zeichensetzung und das Hörverständnis zu testen. Vielmehr macht ein Diktat auch eine neutrale und faire Bewertung möglich.
Denn anders als bei einem Aufsatz wird kein Thema vorgegeben, zu dem ein aussagekräftiger Text verfasst werden muss.
Beim Diktat geht es lediglich darum, den vorgetragenen Text mitzuschreiben. Und weil alle Schüler oder Bewerber den gleichen Text hören, sind auch die Voraussetzungen für alle gleich.
Wenn jemandem das Schreiben von Aufsätzen nicht unbedingt liegt, ist er bei einem Diktat deshalb nicht im Nachteil.
Die Auswertung erfolgt ebenfalls objektiv. Während bei einem Aufsatz durchaus der persönliche Geschmack die Bewertung beeinflussen kann, passiert das bei einem Diktat nicht. Denn für die Rechtschreibung und die Zeichensetzung gibt es klare Regeln.
Entweder ein Wort ist richtig geschrieben und ein Komma an die richtige Stelle gesetzt, oder eben nicht. Bei der Korrektur des Diktats kann folglich neutral ermittelt werden, wie viele Fehler ein Schüler oder Bewerber gemacht hat und zu welcher Note oder Punktzahl sein Text führt.
Was ist der Unterschied zwischen einem Diktat und einem Lückendiktat?
Bei einem klassischen Diktat wird ein Text vorgelesen und die Schüler oder Bewerber schreiben diesen Text mit. Und weil sie den kompletten Text aufschreiben, wird auch von einem Volltext gesprochen.
Auch bei einem Lückendiktat wird ein Text vorgelesen. Allerdings sehen die Schüler oder Bewerber den Text vor sich. Im Unterschied zum Volltext müssen sie nur die Wörter ergänzen, die in der Textvorlage fehlen.
Insgesamt ist ein Lückendiktat deshalb ein bisschen einfacher als ein klassisches Diktat. Denn die Schüler oder Bewerber müssen sich nur darauf konzentrieren, die Lücken richtig aufzufüllen.
Beim Diktat gibt es mit dem sogenannten Fehlertext dann noch eine dritte Variante. Beim Fehlertext wird ein Text vorgelegt. Die Aufgabe besteht dann darin, Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler im Text aufzuspüren und zu berichtigen.
Wie läuft ein Lückendiktat ab?
Je nachdem, ob das Lückendiktat in der Schule oder bei einem Einstellungstest geschrieben wird, kann der Ablauf etwas unterschiedlich sein.
Generell gestaltet sich der Test aber wie folgt:
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Nachdem alle Teilnehmer ihren Platz eingenommen haben, erklärt der Prüfer den Ablauf und die Regeln. Danach erhalten die Teilnehmer Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen, falls etwas unklar sein sollte. Und es ist auch ratsam, diese Gelegenheit zu nutzen. Denn wenn das Diktat angefangen hat, sind keine Rückfragen mehr möglich.
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Findet das Lückendiktat computergestützt statt, wird der Lückentext auf dem Bildschirm eingeblendet. Andernfalls verteilt der Prüfer Papierbögen.
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Für das Diktat wird der Text vorgelesen. Bei Einstellungstests erfolgt das meist durch eine Computerstimme. Die Teilnehmer hören die Stimme entweder über den Lautsprecher oder über Kopfhörer. Manchmal liest aber auch der Prüfer den Text vor.
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Der Diktattext wird in mehrere Abschnitte eingeteilt. Jeder Abschnitt wird dann zweimal, manchmal auch dreimal vorgelesen. Die Teilnehmer müssen die Wörter, die in der Textvorlage fehlen, wie diktiert in die jeweiligen Lücken eintragen.
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Bei einem Lückendiktat am Computer kann es sein, dass nur in den Diktierpausen geschrieben werden darf. In diesem Fall müssen die Teilnehmer also abwarten, bis ein Abschnitt zu Ende gelesen wurde. Erst danach können sie die fehlenden Wörter ergänzen.
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Ist das Diktat beendet, haben die Teilnehmer meist ein paar Minuten Zeit, um den Text noch einmal durchzugehen.
Beim Lückendiktat geht es in erster Linie um die Rechtschreibung. Müssen die Teilnehmer auch Satzzeichen einfügen, weist der Prüfer ausdrücklich darauf hin.
Allerdings muss das Lückendiktat nicht unbedingt ein zusammenhängender Text sein. Genauso ist denkbar, dass die einzelnen Abschnitte gar nichts miteinander zu tun haben.
Was das Thema oder die Inhalte des Lückendiktats angeht, ist so ziemlich alles möglich. Üblicherweise sind die Texte aber so aufgebaut, dass die wichtigsten Rechtschreibregeln, gängige Ausnahmen und klassische Fehlerquellen überprüft werden.
Außerdem ist das Diktiertempo bei einem Lückendiktat im Einstellungstest oft ein ganzes Stück schneller als bei einem klassischen Diktat in der Schule. Konzentration ist deshalb sehr wichtig.
In Teil 2 geben wir Tipps für die Vorbereitung auf ein Lückendiktat und für das Schreiben des Lückendiktats als solches.
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